Berberlöwen sind in freier Wildbahn seit Jahrzehnten ausgestorben, weil ihr Lebensraum immer weiter eingeengt wurde und sie in ihrer nordafrikanischen Heimat unter anderem wegen ihrer Größe und wegen der bei den Männchen sehr ausgeprägten Mähne begehrte Jagdbeute waren. Sie leben nur noch in Zoos. „Das zeigt, wie wichtig unsere Arbeit für die Arterhaltung ist“, sagt Zoo-Geschäftsführer Andreas Casdorff.
Mutter Zara-Sophie war erst im vergangenen Jahr aus dem Nationalzoo in Rabat in Marokko als Partnerin für Männchen Basu nach Hannover gekommen. „Die beiden haben gleich gut harmoniert“, sagt Tierpfleger Melvin Henning.
Zu Beginn waren die Drillinge von ihrem Vater getrennt, aber mittlerweile hat auch die bei Löwen nicht ganz unproblematische Familienzusammenführung geklappt. „Die Mutter zeigt dem Vater bei Bedarf die Grenzen durch Prankenhiebe auf“, sagt Henning. Im Freigehege hat derzeit Zara-Sophie allein die Aufsicht. Basu muss vorerst hinter den Kulissen bleiben, wenn der Nachwuchs draußen tobt.
Haben die kleinen Löwen zu Anfang noch jeweils 1,5 Kilogramm auf die Waage gebracht, sind es nun 9 Kilogramm. Die Tiere fressen bereits Rindfleisch. Nach Angaben von Kurator Fabian Krause werden sie mindestens zwei Jahre in Hannover bleiben und dann über das Erhaltungszuchtprogramm eine neue Heimat finden. Bis das so weit ist, hat der Zoo eine besondere Besucherattraktion, die nicht nur von den Menschen wahrgenommen wurde. Die benachbarten Antilopen zeigten sich auch sehr interessiert, wer denn da nebenan herumtollt.
In Hannover, wo Berberlöwen seit 2010 leben, ist es bereits der dritte Wurf. 2011 brachte das Paar Binta und Chalid Zwillinge zur Welt; 2014 legten sie dann mit Drillingen nach. Sie alle haben den Tierpark zwischenzeitlich verlassen – die Elterntiere Richtung Heidelberg. Der aktuelle Nachwuchs ist noch namenlos. Wie in solchen Fällen üblich, wird der Zoo Paten für die Tiere suchen.