Auf der Insel Lummerland hat es bei Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer einen Unfall gegeben. King Kong schaute beim sanitätsdienstlichen Einsatz zu, Nosferatu fletschte die Zähne angesichts der Mengen an Kunstblut und in der Westernstadt gab es Verletzte. Der Filmpark Babelsberg mit Figuren und Kulissen aus der Filmgeschichte wurde Anfang Mai zum Austragungsort für den „Tag der Johanniter 2023“. Höhepunkt des Treffens war der Bundeswettbewerb der Rettungskräfte in Erster Hilfe. Für mehr als 3700 Johanniterinnen und Johanniter aus ganz Deutschland war das Wochenende in Potsdam eine Gelegenheit zum Wiedersehen und Austausch, zur Fort- und Weiterbildung und - nach dem Wettkampf in Sachen Rettung - auch zum Feiern nach einer fröhlich-feierlichen Siegerehrung.
Der Ortsverband Hannover-Wasserturm stellte gleich vier Teams, die sich diesen Ausflug geradezu verdient hatten. Sie waren im Vorjahr beim Landeswettkampf der Johanniter in Niedersachsen/Bremen erfolgreich gewesen und traten in Babelsberg als Landessieger an. Qualifiziert hatten sich Mannschaften in den Kategorien A (Sanitätshelfende ab 16 Jahre) und S (Mitarbeitende im Rettungsdienst), sowie die Rettungshundestaffel und das Team des pädagogischen Fachpersonals von der Ganztagsschulbetreuung an der Rosa-Parks-Grundschule. Begleitet wurden sie von ihren Familien, Freunden und Schlachtenbummlern, sodass insgesamt 230 Johanniterinnen und Johanniter sich auf den Weg nach Potsdam machten.
Die Unterstützung zahlte sich aus. Die Pädagogen-Mannschaft schaffte es mit Platz 2 sogar auf das Treppchen und holte unter dem lauten Jubel der Hannoveraner Silber. „Wir haben uns intensiv mit vielen Stunden Lernen auf diesen Wettkampf vorbereitet“, sagt Teamleiter Koordinator Michael Jakobson. Einen kurzfristigen Wechsel der Hälfte der Teammitglieder sei gut verkraftet worden. „Diese Mannschaft ist hochmotiviert, mit denen lässt sich alles gewinnen“, freute sich Michael Jakobson. Der gesamte Verband habe sein Team gefeiert, auf der Rückfahrt von Potsdam nach Hannover hätten alle durchgetanzt: „Es war großartig!“ Auch die Leistungen der anderen hannoverschen Mannschaften konnten sich sehen lassen. In der Punktewertung war der Abstand in vielen Kategorien hauchdünn, mehrfach kam es zu einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei den A-Mannschaften (Sanitätshelferinnen und -helfer ab 16 Jahren) fehlten dem OV Hannover-Wasserturm nur 0,3 Punkte zum dritten Platz. Die S-Mannschaft (Rettungsdienstmitarbeitende) und die Rettungshundestaffel aus Hannover kamen auf Platz fünf. Dienststellenleiter Michael Homann zog am Ende des langen Tages ein positives Fazit: „Alle haben trainiert, gekämpft und gut abgeschnitten. Wir haben einen fairen Wettkampf auf hohem Niveau gesehen. Bei der Rettungshundestaffel sind unsere Nachwuchsteams angetreten. Ihr fünfter Platz zeugt von einem hohen Potenzial auch für die realen Einsätze in den kommenden Jahren.“
Am Vorabend zum „Tag der Johanniter“ hatte es einen feierlichen Empfang mit einer Ehrung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gegeben. Bundespräsident a.D. Joachim Gauck sprach dort in einer Festrede über den besonderen Verdienst, nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere zu übernehmen: „Ehrenamt ist eine gewählte Lebensform, die zwar anstrengend ist, aber auch glücklich macht.“