Die Auswahl an geeignetem Obst und Gemüse für den Balkon ist groß. Wer noch nicht so viel Erfahrung oder Geduld hat, kann im Frühjahr zum Beispiel mit Spinat und Radieschen starten. Beide Pflanzen wachsen recht schnell und brauchen wenig Pflege. Auch Salate wie Lollo Rosso oder Eichblattsalat gedeihen problemlos in Balkonkästen oder Kisten.
Petersilie und Schnittlauch lassen sich schon ab März direkt in den Topf säen. Mediterrane Kräuter wie Salbei oder Rosmarin sind robust und überstehen in der Regel – an einem geschützten Standort und mit Vlies ummantelt – den Winter auf dem Balkon. Basilikum verträgt dagegen keine Kälte und darf erst im Sommer nach draußen.
Drinnen kann man Tomaten oder Zucchini vorziehen. Etwa ab Mitte Mai dürfen die vorgezogenen Pflanzen nach draußen umziehen. Für Tomaten und Zucchini ist ein sonniger, geschützter Standort ideal. Sie wachsen in großen Kübeln und Kisten. Wer Zucchini auf dem Balkon anbaut, sollte bedenken, dass die Pflanzen mit ihren opulenten Blättern und Blüten viel Platz brauchen.
Erdbeeren wachsen im Balkonkasten, im Kübel oder in Blumenampeln. Wer etwas mehr Platz hat, baut Johannisbeere, Aprikose oder Apfel in Kübeln an – und wählt einen Strauch oder Baum aus, der kompakt wächst. Wichtig: Immer darauf achten, dass die ausgewählten Pflanzen zu den Licht- und weiteren Standortbedingungen des eigenen Balkons passen. Wer lediglich auf dem Balkon in Erde buddelt, kann auf Hacke und Spaten verzichten. „Zum Graben reicht eine kleine Schaufel oder ein Löffel, zum Lockern der Erde eine Gabel und zum Gießen eine Kanne oder Karaffe“, rät die Balkongärtnerin. Sie empfiehlt, eine hochwertige Gartenschere anzuschaffen.
Wer eine große Anzahl an Pflanzen auf dem Balkon unterbringen möchte, sollte in die Höhe bauen. Leiterregale oder vertikale Hochbeete bieten vielen Pflanzen auf wenig Fläche Platz. Pflanztaschen lassen sich an der Wand, Kästen am Geländer und Blumenampeln an der Decke befestigen. Achtung: Mieterinnen und Mieter dürfen in der Regel nicht in die Fassade bohren. Wer den eigenen Balkon als Urban Jungle gestalten will, sollte außerdem abklären, welche Last dieser überhaupt tragen kann.
Schnecken zerfressen einem an diesem Standort eher nicht den Salat. Dafür schwirren dort vermehrt fliegende Insekten herum. Auch Blattläuse und Spinnmilben finden Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner auf dem Balkon, genauso wie – an heißen und trockenen Standorten – Zikaden. „Da oben haben wir meist wenige Nützlinge“, sagt Fiona Kiss, die ein Buch über Insekten im Nutzgarten geschrieben hat („Wer knabbert da an meinem Gemüse?“, Löwenzahn-Verlag, 192 Seiten, 24,90 Euro). Um Nützlinge anzusiedeln, rät die Gärtnermeisterin, zusätzlich zum Gemüse blühende Pflanzen zu setzen. „Das lieben viele Nützlinge wie Schwebfliegen, man kann sie toll anlocken damit.“