Eine bessere Eröffnung von Hannovers neuem Hotspot könne er sich nicht vorstellen, sagt Heiko Heybey, der erste Leinewelle-Vorsitzende. „Wir sind sehr froh, dass wir die Meisterschaften ausrichten können. Der Wettbewerb ist für uns ein optimaler Start.“ Mehr als 50 Sportler und Sportlerinnen haben sich bereits beim Deutschen Wellenreitverband (DWV) angemeldet und wollen in Hannover aufs Brett steigen.
Die Surferinnen und Surfer werden an den beiden Tagen zeigen, was in der bundesweit ersten künstlich in einem Fluss erbauten Strömungswelle alles möglich ist. Punktrichter werden laut Heybey danach wie beim Eiskunstlaufen Punkte vergeben. Die besten kommen jeweils eine Runde weiter.
„Wir brauchen dafür eigentlich nur noch ein bisschen Sonne“, sagt Heybey. Er hatte das 2-Millionen-Euro-Projekt vor rund zehn Jahren angeschoben und zahlreiche Unternehmen wie Enercity als Sponsoren gewinnen können.Nach den Surfmeisterschaften und einem Festival, das bis zum 1. Mai läuft, soll in Hannover der Regelbetrieb auf der Leinewelle starten. Dafür wird allerdings viel Personal benötigt.
Denn nur zehn Menschen dürfen gleichzeitig in einer Stunde surfen. Jeweils zwei ehrenamtliche sogenannte Wavemaster sollen den reibungslosen Ablauf am Hohen Ufer künftig steuern. „Etwa 100 Freiwillige haben sich dafür schon bei uns im Verein angemeldet“, sagt Heybey. 50 Frauen und Männer hätten die Ausbildung, zu der Theorie, Technikwissen und Surfpraxis gehören, bereits beendet. Weitere 50 sollen in den nächsten Wochen damit fertig werden.
Wer Wavemaster werden will, sollte sich schon ein wenig mit Wassersport auskennen, meint der Leinewelle-Chef. „Viele können surfen oder kommen vom Windsurfen oder Wakeboarden“, sagt Heybey. Lukrativ sei die Aufgabe, weil einer der beiden Wavemaster immer selbst auf dem Brett stehen könne. Eine Stunde Surfen kostet für alle anderen Vereinsmitglieder 10 Euro, Gäste bezahlen 20 Euro. Die Surfslots sollen ab Anfang Mai über die Homepage der Leinewelle buchbar sein – zunächst nur für Vereinsmitglieder, später auch für Gäste.
Die Tricks der Surferinnen und Surfer sind auf jeden Fall jetzt schon ein beliebtes Fotomotiv am Hohen Ufer. Dank Neopren ist das Wellenreiten auf der Leine nahezu bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit auch im Winter möglich. Der Universitätssportklub der Leibniz-Uni will in Kooperation mit dem Verein Leinewelle im Sommer Anfängerkurse im Surfen anbieten.
Wer will, kann schon am 1. Mai die Leinewelle testen. Ab 10 Uhr können sich Interessierte unter dem Motto „First come, first surf“ unter Anleitung dann kostenlos aufs Brett stellen. Equipment wie Neoprenanzüge und Bretter werden vom Verein Leinewelle gestellt.
Der Betriebsstart der Leinewelle und die 4. Deutschen Meisterschaften im Rapid Surfing werden mit einem Festival in Hannovers Altstadt gefeiert. Bis zum 1. Mai täglich von 10 bis 18 Uhr gibt es viel Programm auf einer Bühne am Hohen Ufer sowie auf der dortigen Festivalfläche.
Der Energieversorger Enercity baut auf dem Areal für vier Tage die erste temporäre Surfskatewelle Niedersachsens auf – Lucas Lütkebohle wird sein Können darauf am 28. April ab 17 Uhr zeigen. Neben Ständen mit Essen und Getränken stehen auch eine Balance Area mit Balance Boards und Slacklines sowie ein Pumptrack des Landessportbundes zum Mitmachen zur Verfügung. Auf einer sechs Meter breiten LED-Wand können Gäste von der Festivalfläche aus die Surferinnen und Surfer der Leinewelle auf dem Wasser beobachten.