Genau gegenüber steht seit zweieinhalb Jahren das große ehemalige Karstadt-Flaggschiffhaus leer, inzwischen ist auch der Altstadt-Kaufhof zwischen Oster- und Schmiedestraße geschlossen. Primark hat sein Angebot auf zwei Etagen zusammengestrichen, Reno-Schuhe in der Schillerstraße und Conrad-Electronic am Steintor sind ausgezogen, das Signal-Iduna-Haus an der Schmiedestraße steht ebenso leer wie das einstige Thorenz-Geschäft.
„Wir sind mitten in einer Wirtschaftskrise“, sagt Martin Prenzler von der City-Gemeinschaft: „Es wird noch bis 2025 dauern, bis wir wirtschaftlich wieder an die Zahlen von 2019 anknüpfen können.“ Alle Händler spürten die Probleme wegen der dichten Abfolge von Corona-Krise, Ukraine-Krieg, Kaufzurückhaltung und Inflation.
Trotz der jetzt bevorstehenden Schließung des H&M-Geschäfts an der Georgstraße 14 bleibt die schwedische Modekette präsent in Hannover. Das lokale Hauptgeschäft befindet sich im ehemaligen Magis-Textilhaus am Kröpcke, dort arbeiten 65 Beschäftigte.
Ein weiteres H&M-Geschäft befindet sich in der Ernst-August-Galerie neben dem Hauptbahnhof, dort arbeiten nach Gewerkschaftsangaben 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu Modekonzern gehört auch das Cos-Geschäft im Kröpcke-Center an der Karmarschstraße.„Drei Geschäfte in so dichter Nachbarschaft sind sogar für H&M vielleicht ein bisschen viel“, sagt ein Handelsexperte. Eine H&M-Sprecherin bestätigt nur, dass das Geschäft am 28. Oktober 2023 seinen letzten Verkaufstag haben wird.
Andere hannoversche Standorte der Marke inklusive des Cos-Geschäfts seien nicht betroffen. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen suche für seine bisher in Hannover nicht vertretenen Geschäfte wie &OtherStories, Monki und Weekday ständig attraktive Standorte. Es kann also sein, dass es demnächst auch wieder Zuwachs an Geschäften aus dem Schwedenkonzern gibt.