40 Jahre hat die 65-Jährige hinter den Kulissen geplant, choreografiert, organisiert, als Regisseurin gearbeitet und das Feuerwerk von einer Dankeschön-Veranstaltung für Ehrenamtliche zu Europas erfolgreichster Turnshow gemacht. Ihre Kinder sind während der Zeit des Feuerwerks der Turnkunst geboren, Tochter Felice (35) und Sohn Joel (31) gehörten schon als Kinder dem Turn-Team an, Ehemann Andreas (63), 1989 Weltmeister an den Ringen, war Feuerwerk-Star, Fotograf und 15 Jahre lang Moderator.
Nun steht für Heidi Aguilar die letzte Tournee an, „Viva“ heißt sie: „Es lebe!“ „Das wird emotional werden“, weiß Heidi Aguilar, „besonders bei den drei Shows in Hannover.“ Am Silvestertag um 17 Uhr und am 17. Januar (14 und 19 Uhr) macht das 135-köpfige Feuerwerks-Ensemble Halt in Hannover, wie immer wird es voll werden in der ZAG Arena. Für den 31. Dezember sind schon 5500 Karten verkauft, für den 17. Januar 7500 (14 Uhr) und 5500 (19 Uhr).
37 Shows gibt es bei der 37. Tournee, die wieder eine der Superlative ist: in 22 Veranstaltungsorten werden nur die allergrößten Hallen bespielt, in Köln die Lanxess Arena, die mit 20.000 Plätzen die Nummer eins in Europa ist. 220.000 Besucher werden erwartet, mit acht 40-Tonnern, zwei Bussen und drei Nightlinern (Busse, in denen geschlafen werden kann) reist der Tross, dem 73 Mitarbeitende und 62 Künstler aus acht Nationen von Dänemark und England bis Russland, der Ukraine und China angehören. 37 Shows, danach ist Schluss für Heidi. Eine Nachfolgerin wird es nicht geben, ein Kreativ-Team mit Lena Koblitz, Michelle Gitina, Marc Brunkhardt und dem musikalischen Leiter Rick Jurthe teilt sich Aguilars Aufgaben.
„Wir haben Heidi Aguilar unglaubliches zu verdanken“, sagt Heiner Bartling (79), Präsident des Niedersächsischen Turner-Bundes, „wir wünschen ihr eine Abschiedstournee, die zu 100 Prozent ihren Wünschen entspricht.“
„Viva ist eine Familienshow, bei der für jede Generation viel dabei ist“, sagt Dominik Riebling (39), neuer Gesamtleiter. 25 Nummern gibt es im knapp dreistündigen Programm, im zweiten Teil taucht zweimal der Name Andreas Toba auf. Der viermalige Olympia-Teilnehmer schaffte 2025 einen Coup: in seinem letzten internationalen Wettkampf erturnte sich der 35-Jährige am Reck sensationell Silber bei den Europameisterschaften in Leipzig. Beim Feuerwerk geht er auch mit Barren-Weltmeister Lukas Dauser (32) ans Reck: „Ich freue mich wahnsinnig darauf. Die Wettkampfzeit war für mich Pflicht, diese Shows sind die Kür und das Finale meiner Karriere.“
Die Höhepunkte von Viva: Tim Höfel zeigt auf seinem BMX-Rad perfekte Balance und rasante Tricks. Avital und Jochen schaukeln sich auf dem Schwungtrapez bis knapp unter die Hallendecke von 34 Metern Höhe. Die China National Acrobatic Troupe ist beim Parkour Pole Act weltweit unerreicht. Und wer für die Schlagfertigkeit einer scheinbar verklemmten Schwäbin schwärmt: Es gibt ein Wiedersehen mit Rosemie, die 2012 zuletzt da war und sich nun wieder als roter Faden durchs Turn-Feuerwerk kalauert.
„Ich bin begeistert über das, was wir zu meinem Abschied zeigen dürfen“, sagt Hedi Aguilar, „es sind ganz viele Herzensmenschen dabei. Für mich schließt sich der Kreis. Ohne Tränen wird es nicht abgehen.“
Alle Infos und Karten unter feuerwerkderturnkunst.de