Die hannoversche Stauhelferstaffel der Johanniter ist seit einigen Wochen in der Winterpause. An Ausruhen denkt das Team der ehrenamtlich engagierten Helfenden allerdings nicht. Die zwei Maschinen müssen gewartet, Kleinigkeiten repariert und die Ausstattung überprüft sowie in Teilen ausgetauscht werden. Die sieben Männer und eine Frau nutzen die freien Wochenenden außerdem für sanitätsdienstliche Fortbildungen und kümmern sich um die Einarbeitung einiger Neuzugänge.
„Wir freuen uns sehr, dass es motorradbegeisterte Menschen gibt, die sich in Zukunft ehrenamtlich bei uns engagieren wollen“, sagt Michael Scholz, Leiter der Stauhelferstaffel.
Anfang April hatten die Stauhelfenden mit dem Start der Osterferien ihre zwei BMW-Tourenmaschinen (R 1200 RT) aus der Fahrzeughalle gerollt. Bis zu den Herbstferien waren sie verlässlich an jedem Wochenende auf den Autobahnen A2, A7 und A352 rund um Hannover unterwegs gewesen, um Liegenbleibern oder Menschen in anderen Notsituationen zu helfen. Die Bilanz in diesem Jahr: Es waren 80 Einsatztage mit genau 500 Hilfeleistungen. Die Ehrenamtlichen fuhren dabei 37.430 Kilometer und engagierten sich 992 Stunden im Dienst an ihren Mitmenschen. Gefahren wird bei den Patrouillen übrigens immer zu zweit, um als Team agieren und sich im Notfall gegenseitig helfen zu können. 200 bis 250 Kilometer legt eine Maschine dabei pro Einsatztag zurück.
Dienststellenleiter Michael Homann vom Johanniter-Ortsverband Hannover-Wasserturm würdigt das Engagement seiner Stauhelferstaffel: „Sie geben mit ihrer Zeit und ihrer Kraft etwas sehr Wertvolles.“ Und Staffelleiter Michael Scholz weiß aus langjähriger Erfahrung: „Viele Menschen, die auf der Autobahn überraschend in eine Notsituation kommen, sind mit der Situation zunächst überfordert und aufgeregt. Die Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wird, ist oft sehr groß.“
Nicht nur Menschen auf der Autobahn benötigen mitunter Hilfe. Michael Scholz: „Obwohl die meisten von uns hauptamtlich stark eingespannt sind, haben manche im Winterhalbjahr neben der Stauhilfe noch Zeit für ein weiteres Engagement.“ Dann bleiben die Helme und Handschuhe im Spind und die Helfenden tauchen bei anderen Johanniter-Staffeln auf – zum Beispiel im Kältehilfebus, in der Psychosozialen Notfallversorgung, im Bevölkerungsschutz.
Die Motorrad-Stauhelfenden der Johanniter-Unfall-Hilfe engagieren sich rein ehrenamtlich. Für ihre Arbeit benötigen sie finanzielle Unterstützung. Sie freuen sich über Spenden (DE 78 3702 0500 0004 3123 18, Spendenzweck: Motorradstaffel Hannover). Gesucht werden außerdem weitere Menschen mit Motorraderfahrung und bestenfalls auch noch einer sanitätsdienstlicher Ausbildung, die sich ehrenamtlich in der Staffel engagieren möchten. Sie können sich melden unter einsatz.