Das Ziel des Trainings: lustvolles Überleben in katastrophischen Verhältnissen. Verantwortlich dafür ist das Acid Collège, eine Gruppe aus Hannover, die sich selbst eine „un-schule für anderes Überleben in ruinierter Gegenwart“ nennt. Die Mitglieder des Kollektivs wollen den Ballhof – so verspricht es das Programmheft – „in einen poly-parcours zum ankommen, abhängen, sprechen, ausruhen und versuchen“ verwandeln.
Eröffnet wird der „Acid“-Parcours am Donnerstag, 29. Januar. Am Sonnabend, 31. Januar, wird das Foyer zum Kino. Denn dann soll um 16 Uhr der Film „Sarkha“ von Jumana Dabis gezeigt werden. Der Film, in dem es um Tanz und um das Leben von palästinensischen Frauen und Mädchen im Gazastreifen, im Westjordanland und in Kairo geht, ist gerade fertig gedreht. Ende Dezember soll er im Gazastreifen uraufgeführt werden.
„Real Dance“ ist das Nachfolgerfestival von „Tanztheater International“, das insgesamt 37 Ausgaben in Hannover präsentiert hat. Wie das Vorgängerfestival ist auch „Real Dance“ international ausgerichtet. Das Festival, das vom 28. Januar bis zum 1. Februar 2026 in den Spielstätten des Staatstheaters Hannover, im Kunstverein Hannover und im Neuen Rathaus stattfindet, präsentiert Choreografien von internationalen Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Arbeiten von Künstlerinnen aus Hannover.
So lädt das Brujas Collective, eine hannoversche Gruppe von acht Frauen, die Hip-Hop und ähnliche Tanzstile pflegen, am 1. Februar zu einem „No Boundaries Battle“ ins Neue Rathaus ein. Der Titel der Veranstaltung: „Ready to be soft“. Auch Männer, so hieß es bei der Programmvorstellung, dürften mitmachen, sie müssten sich bei dem, was sie tun, allerdings am Titel der Veranstaltung orientieren.
Eröffnet wird die neue „Real Dance“-Ausgabe am 28. Januar mit der Produktion „Mixed Bill“ des US-amerikanischen Choreografen und Tänzers Kyle Abraham und seiner Company A.I.M.
Der aus Singapur stammende Künstler Choy Ka Fai dokumentiert in seinen Arbeiten das Schaffen befreundeter Choreografen und Choreografinnen. In „Soft Machine: The Return“ (am 30. und 31. Januar) setzt er sich auch damit auseinander, wie es ist, als Tänzer und Tänzerin älter zu werden.
Nadia Beugré, deren Arbeit „Épique! (pour Yikakou)“ am 29. und 30. Januar beim Festival zu sehen sein wird, wurde von Festivalchefin Melanie Zimmermann bei der Programmvorstellung als „feministische Naturgewalt“ angekündigt. In ihrem neuen Stück geht es um Erinnerungen an ihr Dorf in der Elfenbeinküste, das längst aufgegeben worden ist.
Die Qualität von Ruhe hingegen steht im Zentrum von „LAX“, einer Solo-Performance des US-amerikanischen Tänzers und Choreografen Jerron Herman. Er tritt am 29., 30. und 31. Januar im Kunstverein auf, und will sich tänzerisch mit den dort gezeigten Skulpturen von Teresa Solar Abboud auseinandersetzen.
Das Tanzfestival „Real Dance“ ist im kommenden Jahr einen Tag kürzer als im Vorjahr – obgleich der Etat deutlich gewachsen ist. Er liegt in diesem Jahr bei 583.000 Euro. Ein beträchtlicher Teil des Etats wird dafür verwendet, das Festival möglichst barrierefrei zu gestalten. Es gibt Audiodeskription und Tastführungen für blinde und sehbehinderte Menschen, und einige Vorstellungen finden als „Relaxed Performances“ statt, bei denen das Publikum nicht gezwungen ist, lange auf einem Sessel sitzen zu bleiben.
Der Vorverkauf für „Real Dance“ hat begonnen.