Die Rugby-Szene in Hannover hat Grund zur Freude: Bei den Finals 2026 in der Landeshauptstadt – deutschen Meisterschaften in Sportarten, die nicht so stark im Rampenlicht stehen – ist nun doch das olympische 7er-Rugby dabei.
Zuvor war die Ballsportart bei dem Turnier nicht vorgesehen, obwohl Hannover als Rugby-Hochburg gilt. „Ich freue mich, dass wir den Weg für Siebener-Rugby freimachen konnten und diese sehr attraktive Sportart in das Sportprogramm der Finals 2026 Hannover integriert wird“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Gemeinsames Ziel sei, sagt Regionspräsident Steffen Krach (SPD), dem Event einen „einmaligen Hannover-Stempel aufzudrücken“.
Dass Rugby auf der Liste der 23 Finals-Sportarten zunächst nicht auftauchte, hatte in Hannover zu Verwunderung geführt. Insbesondere vor dem Hintergrund der Medaillengewinne bei den diesjährigen Finals in Dresden. Die hannoversche Herrenmannschaft vom SC Germania List holte den Meistertitel, Bronze sicherte sich das Team von Hannover 78, und die Germania-Frauen wurden Vizemeister. „Rugby ist eigentlich ein Muss für die Finals in Hannover“, sagte Ulrike Städler, Präsidentin des Niedersächsischen Rugbyverbands.
Auch in der Ratspolitik wuchs der Unmut. Die SPD kündigte an, einen politischen Antrag zu formulieren und zu fordern, nicht nur Rugby, sondern auch Lacrosse ins Turnier aufzunehmen. Diesen Antrag wollen die Sozialdemokraten nun zurückziehen. Lacrosse haben die Veranstalter der Finals bisher nicht ins Programm aufgenommen. Auch in dieser Sportart kann Hannover Erfolge vorweisen. Das Frauen-Team vom Deutschen Hockey Club (DHC) wurde bei den diesjährigen Finals in Dresden Vizemeister. Jedoch wird im kommenden Jahr eine Lacrosse-Weltmeistermeisterschaft der Frauen in Japan ausgetragen, zeitgleich zu den Finals in Hannover.
Dennoch scheint bei der Ausrichtung der Finals 2026 noch einiges im Fluss zu sein. Neu hinzugekommen ist die Sportart Windsurfing, vermutlich um im Umland, etwa auf dem Steinhuder Meer, einen weiteren Wettkampf austragen zu können. Die Abstimmung des Sportprogramms sei ein „laufender Prozess“, teilt der Veranstalter mit.
Insgesamt stehen jetzt 25 Disziplinen auf dem Zettel – von 3x3-Basketball bis Wasserball. Die Entscheidung, wer mitmachen darf, trifft ein sogenannter Lenkungskreis, in dem Sportverbände, ARD und ZDF, Stadt und Region Hannover, das Land sowie der Veranstalter vertreten sind.