Er entführt Fans in seine „Wonderworld“
Jost Grünjes (27) stellt sein Festival das vierte Mal auf die Beine. Grammy-nominierter DJ Mesto im Expo-Park am 16. August dabei.

Lange ist es nicht mehr hin: „Wonderworld“-Gründer Jost Grünjes fiebert seinem Festival schon entgegen.Foto: Ilona Hottmann

Sein Credo ist zugleich das Erfolgsrezept: „Wir tun, was wir lieben“, sagt Jost Grünjes (27). Witzigerweise spricht er in der Mehrzahl von sich, dabei ist der Mann eine One-Man-Show. „Und wir wollen Menschen begeistern.“ Der Hannoveraner selbst macht das demnächst in Form des „Wonderworld“-Festivals, das steigt am 16. August im Expo Park, mittlerweile zum vierten Mal. Los geht‘s um zwölf Uhr, Early-Bird-Tickets sind schon weg, reguläre für 55 Euro unter www.wonderworldfestival.de noch zu haben.

Der 27-Jährige ist kein Neuling mehr – und auch sein Antrieb ist nicht neu: „Wir geben Leuten Musik, die sie glücklich macht, verzaubern und entführen sie in unsere ‚Wonderworld‘.“ Für elektronische Klänge sind überwiegend Newcomerinnen und Newcomer zuständig, einige stammen sogar aus der Region. Während sich viele bekannte Festivals mit großen Namen schmücken und meist eine Headlinerin oder ein Headliner das Zugpferd ist, setzt Grünjes auf ein vielfältiges Programm. „Wir lassen Leute spielen, die zwar im Kommen, aber eben noch keine Weltstars sind.“

Dazu gehören in diesem Jahr unter anderem Ely Oaks, ein österreichischer DJ und Musikproduzent. Seine Single „Tsunami“ wurde weltweit mehr 30 Millionen Mal gestreamt, ihm wird nachgesagt, ein „Hit-Macher“ zu sein. „Seine Remixe gehen um die Welt“, weiß Veranstalter Grünjes. Dann steht Honey Gee an den Turntables: Die Thailänderin lebt seit 2022 in Deutschland und gehört in Asien zu den Top 100 DJs, legte vor allem in Clubs rund um ihre Heimatstadt Bangkok auf. Nach dortigen Erfolgen hat sie sich auch international etabliert und kommt nun nach Hannover.

Aus Hamburg reist Jo van der Meer an, Who am I stammt aus Osnabrück, der Niederländer Mesto hat mal mit Landsmann und Star-DJ Martin Garrix (29) den Song „Bouncybob“ veröffentlicht, der mit mehr als 25 Millionen Streams die Spotify-Charts stürmte. Mesto war in diesem Jahr mit „Telos“ sogar für einen Grammy nominiert. Kann sich alles in allem also sehen und insbesondere hören lassen.

Macher Grünjes legt selbst übrigens ebenfalls auf, er macht das, seit er Teenager ist. „Mit 15 stand ich schon in Clubs, allerdings war da mein Vater noch dabei, weil ich zu jung war“, erinnert er sich lachend. Er gewann Contests, erhielt einen Plattenvertrag beim Bukarester Label Global Records, landete mit seinen Veröffentlichungen in der Top 10 der finnischen Charts, in Rumänien stand Grünjes sogar an der Spitze.

Als es in Sachen Auftritte mal nicht ganz so rund lief, war der Musiker ganz pragmatisch: „Wenn ich keine habe, dann organisiere ich eben selbst welche.“

Er stelle die Eventreihe „Jost & Friends“ auf die Beine und damit „das wohl wildeste Jahr meiner Karriere“, gut 70 Shows spielte er in nur einem Jahr. Die Leute, die er da kennengelernt hatte, lotste er sogar nach und nach zum „Wonderland“-Festival nach Hannover. Lokalkolorit spielt bei Grünjes eine große Rolle. Wer aus Hannover mit auf der Bühne steht, verrät er aber noch nicht. „Die Hannover-Heroes sind unser Ass im Ärmel, drei verkünden wir demnächst.“ Das „Wonderworld“ dürfte nicht nur wegen der Acts ein Spektakel werden: Mit Lasershow, Konfettishooter und Feuerwerk will Grünjes für ein „grandioses Erlebnis“ sorgen. Im Hinblick auf das Feuerinferno beim belgischen Elektrofestival „Tomorrowland“ steht das Thema Sicherheit auch im Fokus: „Als ich die Bilder gesehen haben, war das ein Riesenschock. Ich weiß, wie viel Schweiß, Tränen und Materialwert in der Bühne stecken.“ Grünjes betont, dass Sicherheit und Brandschutz „wie in jedem Jahr“ eine vorrangige Rolle spielt – „und jetzt einmal mehr“.

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