Lukrative Blitzer
Zahl der Verstöße an den Top-Kontrollstellen steigt an.
Stadt kassiert 2024 mehr als 7 Millionen Euro.

Hannover. Es ist wohl nur ein kleiner Geldregen für die klamme Stadtkasse – doch er wird zumindest kontinuierlich größer. 7,04 Millionen Euro hat die Stadt Hannover im vergangenen Jahr mit ihren Blitzern eingenommen. Verglichen mit den Vorjahren ist das – auch ohne Berücksichtigung der Corona-Delle – eine deutliche Steigerung. So waren es 2018 nur 4,46 Millionen Euro, die durch die Ahndung von Rotlicht- oder Tempoverstößen eingenommen wurden, der Wert steigt seitdem kontinuierlich weiter. Doch was passiert mit dem Geld? Es ist nicht zweckgebunden, sagt Stadtsprecherin Janine Herrmann, „die Einnahmen gehen in den allgemeinen Haushalt der Landeshauptstadt“.Insgesamt gibt es in Hannover 36 fest installierte Blitzer, von reinen Geschwindigkeits- oder Rotlichtblitzern bis zu Kombigeräten, die beide Verstöße feststellen können. Manche Straßen werden dabei engmaschiger kontrolliert, so etwa die Hildesheimer Straße, wo drei Blitzer auf kurzer Strecke hintereinander installiert sind.

Einige Blitzer der Stadt sind mobil. So gebe es laut Stadtsprecherin Herrmann zwei Tempo-Mobile, die Geschwindigkeitsübertretungen in beide Fahrtrichtungen feststellen können. Dazu setzt die Stadt auch noch zwei Anhänger ein, die ähnlich ausgestattet sind, ein weiterer dieser Tempo-Trailer blitzt nur in eine Richtung.

Die Blitzer, die am häufigsten auslösen, haben sich in Hannover schon seit einiger Zeit etabliert, so Stadtsprecherin Herrmann. Unangefochten auf dem ersten Platz ist auch weiterhin der Blitzer auf dem Westschnellweg, der 2024 ganze 15.680 Verstöße im Foto festgehalten hat. Besonders effektiv sind aber auch die Anlagen auf der Friedrich-Ebert-Straße und der Vahrenwalder Straße.

Beim Blick auf die Zahlen der Top-5-Blitzer fällt auf, dass sie 2024 alle deutlich häufiger ausgelöst haben als noch ein Jahr zuvor. Eine Erklärung geben die Daten aber nicht her, so Herrmann.

Man könne aber vermuten, dass nach der Corona-Zeit der Berufsverkehr und die Mobilität der Menschen zugenommen hätten. So seien in vielen Betrieben die Corona-Regelungen zum Homeoffice zurückgefahren worden oder aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Unternehmen hätten es zunehmend vorgezogen, wieder in das Büro zu fahren. Mehr Verkehr bringe eben auch immer mehr Verstöße mit sich.

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