„Da war dieser wunderschöne Wochenmarkt“, erzählt die 37-Jährige über den Donnerstag, am 8. Mai. Anschließend ging es mit ihrer Crew noch ins „Vietal-Kitchen“, ehe alle im Novotel an der Podbi ins Bett fielen. In der Früh stand nämlich ein Termin an, Macdonald ist auf Promo-Tour für ihr neues Album – „Is this what you’ve been waiting for?“ erscheint am 11. Juli.
Gut gelaunt erschien Macdonald morgens bei Radio ffn, im Sender an der Stiftstraße hatte sie sich für ein Interview mit Yaël Delkurt (28) verabredet. Und die fragte zunächst einmal nach Macdonalds Hund Vinny. „Er ist bei meinem Ehemann zu Hause geblieben, er würde andauernd bellen“, verriet die Sängerin. Der Zwergschnauzer gehört seit Dezember 2002 zu ihr und dem Fußballer Richard „Ricky“ Forster (39). „Vinny bellt den Postboten an und einfach jeden, der auch nur am Fenster vorbeigeht.“
Ohne Hund Vinny war fürs Interview jedenfalls deutlich mehr Ruhe im Studio. Die erste Single ihres sechsten Albums ist bereits erschienen: „Ich hoffe, die Leute da draußen mögen das Lied genauso sehr wie ich.“ Aufgenommen hat die Schottin es in den vergangenen sieben Monaten, gute fünf Jahre nach der letzten Platte „The human demands“. Und auch wenn Macdonald seit ihrem Raketenstart in der Musikbranche vor gut 20 Jahren mehr als 12 Millionen Alben verkauft hat und ihre Songs milliardenfach gestreamt wurden, geht ihr vor dem Erscheinen neuer Musik die Düse. „Ich bin durchaus gespannt, wie es ankommt“, gesteht sie. „Immer wenn ich ein Album mache, hat die Musikindustrie sich verändert.“
So wie ihre Stimme auch: „Die ist deutlich stärker geworden“, attestiert sie sich selbst. Wovon handelt die neue Platte eigentlich? „Es sind Themen, mit denen die meisten Leuten etwas anfangen können.“ Zwischenmenschliches halt, Höhen und Tiefen. „Ich schreibe über meine Emotionen.“ Dass die auch mal in Schieflage geraten können, daraus macht die Künstlerin seit einigen Jahren kein Geheimnis. In einigen Interviews offenbarte sie, unter einer saisonal-affektiven Störung zu leiden – insbesondere, wenn es vom Sommer in den Herbst und Winter übergeht.
Das fühlt sich dann so an, als würde ein schweres Gewicht auf ihr lasten. Keine Depression, sondern ein Zustand, der nach ein paar Tagen wieder nachlässt. Davon war bei dem Promo-Tag in Hannover nichts zu spüren: Mit diesem tollen, breiten schottischen Akzent erzählte die 37-Jährige noch, dass sie zu Hause in ihrer Geburtsstadt Glasgow eher der langweilige Typ ist: „Ich mache Sport, gehe mit dem Hund raus, putze und wasche. Dinge, die wir alle tun.“
Auch auf Tour lebt es sich nicht unbedingt in Saus und Braus: „Da sitzen wir viel herum und warten auf den Auftritt.“ Weil Macdonald da aber mit einer „tollen Truppe“ unterwegs ist, mache ihr das nicht so viel aus. Das Nervigste ist dann eher, das konstante Packen, „rein in den Bus, raus aus dem Bus“. Immer auf dem Sprung also. Dafür ist das Beste auf Tour die Verbindung zu ihren Fans: „Ich gucke in die Gesichter im Publikum und lächele sie an. Ich lächele die Menschen an, die mich dort hingebracht haben, wo ich heute stehe. Ich liebe es einfach, diesen verrückten Job zu machen. Es ist harte Arbeit, bringt aber ultimativen Spaß.“
Auch bei ffn gehörte es natürlich dazu, ihren neuen Song live zu präsentieren. Unterstützung hatte sie von Gitarrist Thom Kirkpatrick, mit dem sie sogar schon Songs geschrieben hat. Sie performten neben „Is this what you’ve been waiting for?“ natürlich ihren Hit „This is the Life“, der einst in einigen europäischen Ländern zum Nummer-eins-Erfolg avancierte. Alles in allem war der Besuch eine gute Vorbereitung auf weitere anstehenden Live-Auftritte. Im Sommer spielt Amy Macdonald auf so einigen Festivals, ehe die Singer-Songwriterin später auf Hallentour geht.
Hannover steht derzeit noch nicht auf dem Plan, zuletzt war sie im Dezember 2022 anlässlich der „Night of the Proms“ da. „Die Stadt ist immer ein großartiger Ort für einen Besuch.“ Na denn!