Alle Vögel sindnicht mehr da

Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2025 setzt sich der Abwärtstrend der gesichteten Vögel fort.Symbolfoto: Denitsa Kireva / Pexels
Hannover. In Niedersachsens Gärten und Parks piept und zwitschert es immer weniger. Mehr als 6.400 Menschen haben an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ in Niedersachsen teilgenommen und über 135.000 Vögel gemeldet. Jetzt liegen die Ergebnisse von Deutschlands größter Citizen-Science-Aktion vor, die bereits zum 21. Mal vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV organisiert wurde. Auf Platz eins der am häufigsten gesichteten Vögel in Niedersachsen landete – wie fast immer – der Haussperling, gefolgt von Star und Kohlmeise.

Die stetig sinkende Zahl an Vogelbeobachtungen überrascht Lamin Neffati, Pressesprecher des NABU Niedersachsen, nicht. „Neben spezifischen Faktoren wie dem Auftreten von Krankheiten, die einzelne Arten betreffen, leiden viele Vogelarten in unseren Siedlungsgebieten unter Nahrungsmangel und extremen Wetterbedingungen“, erklärt Neffati. „Geht die biologische Vielfalt auf unseren Feldern, an Waldrändern oder in Gärten zurück, verlieren immer mehr Vögel ihre Lebensgrundlagen.“

Bei der Zählung stand die Amsel besonders im Fokus. Hier bestand der Verdacht, dass das in einigen Regionen im vergangenen Sommer wieder stark aufgetretene Usutu-Virus sich bei den Sichtungen bemerkbar machen könnte. „Das scheint sich leider zu bewahrheiten“, so Neffati.

Eine Infektion mit dem tropischen Virus verläuft bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg im Vorjahr deutlich beeinflusst haben kann und sich nun offenbar in den verminderten Sichtungen niederschlägt. In Niedersachsen sind es 27 Prozent weniger Amselsichtungen als im Vorjahr.

Die NABU-Ornithologen können sich dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild der Bestandtrends über die Jahre machen. Bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben exakt 6.406 Menschen in Niedersachsen mitgemacht und 135.846 Vögel aus 4.427 Gärten und Parks gemeldet.

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