Der 2013 verstorbene Dietrich Kittner galt vielen als der bissigste, schlagfertigste und kompromissloseste Kabarettist im deutschsprachigen Raum. Kittner war so klar, so analytisch und so unbeugsam, dass er sich seit den 1970er Jahren sogar eines Fernsehverbotes rühmen konnte. Für den 94-minütigen Film, freigegeben ab 6 Jahren, wurden einige Szenen aus seinen Programmen ausgewählt, die nicht nur Kittners Brillanz belegen, sondern darüber hinaus auch aufzeigen, wie wenig sich geändert hat in der politischen Landschaft seit seiner Zeit. Dietrich Kittners Texte sind hochaktuell. Das ist begeisternd und erschreckend.
Von 2002 bis 2013 hatten die Filmemacher Susi Duhme und Andreas Barthel viele der Liveauftritte des Kabarettisten auf Video aufgezeichnet und so einen großen Materialfundus, auf den sie bei der Zusammenstellung zurückgreifen konnten. Ergänzt wird das Material durch alte Aufnahmen aus dem TAK, die Dietrichs Frau, Christel Kittner, mit einer VHS-Kamera gemacht hatte. Denn wo Dietrich war, war seine Frau Christel (sie verstarb 2014) nicht weit. Christel Kittner war seit 1960 immer an seiner Seite und kümmerte sich um die Technik, sorgte dafür, dass er gut zu sehen und zu hören war. Die Eröffnung des Films, der von der „Stiftung kultureller Förderung und Bewahrung des Lebenswerks von Dietrich und Christel Kittner“ co-produziert wurde, erfolgt durch den Kabarettisten Matthias Brodowy.
In manchen Medien wurde Kittner als „einer der besten Solokabarettisten“ bezeichnet. Er kämpfte mit den Mitteln der Sprache - nicht mit Waffen - für eine bessere Welt. Rastlos versuchte er, politisch unbequeme Wahrheiten aufzudecken. Er war ein scharfsinniger Analytiker, aufmüpfig, besessen, bissig, schlagfertig und gefürchtet. Schadenfreude und Betroffenheit waren der Kern seiner Kabarettnummern. Er beherrschte sein Metier wie kein anderer: Sketch, Parodie, Chanson oder Ballade, ganz abgesehen von seinen Nachrichtensprecherrollen. Also, Film ab für die neue Kittner-Collage!
Weitere Aufführungstermine auf www.dietrich-kittner.de