Die Stadt plant eine komplett neue Dauerausstellung im Schlossmuseum. Highlights sollen die vier Prachtkutschen werden. „Aktuell sind die Bauarbeiten im Ost- und Westflügel des Schlossmuseums sowie im Verbindungsgang noch nicht abgeschlossen“, sagt Stadtsprecher Christian von Eichborn. So habe man etwa den Boden erneuern und Türen austauschen müssen.
Damit die Kutschen aus dem 18. Jahrhundert ein stabiles Raumklima haben, baut die Stadt im Westflügel einen Windfang ein. Auch seien weitere Arbeiten im Bereich Elektrik und IT nötig, sagt von Eichborn. „Nach Abschluss der Bauarbeiten, geplant Ende März, kann mit der Einrichtung der eigentlichen Ausstellungen begonnen werden“, sagt der Stadtsprecher. Die Kutschen zögen als Letztes in den Westflügel ein. Der gesamte Umbau des Schlossmuseums kostet 725.000 Euro.
Der Transport der Kutschen ist nicht leicht. Einfach Pferde vor die historischen Relikte zu spannen und dann von der Altstadt nach Herrenhausen zu rumpeln, scheidet aus, weil die Exponate Schaden nehmen könnten. Vielmehr werden die Kutschen in klimatisierte Transportbehälter gepackt, auf Lastwagen geladen und dann zum Schlossmuseum befördert. Die Ankunft der Gefährte im Schloss soll dem Vernehmen nach zelebriert werden. Die Ratspolitik ist eingeladen, auch Vertreter des Welfenhauses, Eigentümer der Kutschen, könnten ihre Aufwartung machen. Dass aber die Kutschen selbstständig die letzten Meter bis zum Schloss rollen, ist zweifelhaft.Das Welfenhaus sei über die gesamten Planungen auf dem Laufenden, heißt es vonseiten der Stadt. „Es ist beabsichtigt, dass Ernst August Erbprinz von Hannover bei der Eröffnung der neuen Ausstellung im Sommer anwesend ist“, sagt Stadtsprecher von Eichborn. Der Erbprinz begrüße das Vorhaben, dass ausgewählte Exponate aus seinem Besitz weiterhin einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden können. Zugleich freue er sich auf die gesamte Ausstellung in Herrenhausen.
Bereits im vergangenen Jahr deutete sich an, dass die Stadt die vier Kutschen – Lieblingsstücke von Museumsbesuchern – in Herrenhausen präsentieren will. Dies deshalb, weil der ursprüngliche Standort der Karossen im Historischen Museum derzeit unzugänglich ist. Das Museum bleibt wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis zum Jahr 2030 geschlossen.
Die Kutschenhalle mit ihren goldenen Karossen aus dem 18. Jahrhundert ist seit geraumer Zeit wegen der Sanierung des Museums geschlossen. Die Kutschen sollten in dieser Zeit eigentlich gesichert werden und während der Bauarbeiten in der Halle stehen bleiben. Doch auch den Kutschen-Saal muss die Stadt jetzt umfassend erneuern, sodass alle Exponate ausgeräumt werden müssen. Folglich macht die Stadt aus der Not eine Tugend und verfrachtet die vier Gefährte nach Herrenhausen. Wenn das Historische Museum in der Altstadt 2030 wieder öffnet, sollen die Kutschen zurückgebracht werden.