Der Zoobesucher findet die Feuersalamander-Zuchtstation an der Stirnseite des Amphibiums hinter einer Glaswand, hinter der auch einige Terrarien mit verschiedenen Amphibienarten stehen. Um das Amphibium und um die Zuchtstation kümmert sich ein sechsköpfiges Team um Revierleiter Revin Meyer und dessen Kollege Alexander Klimcuk.
Die Einrichtung hat drei Pärchen für die Zucht, ein viertes Paar haben Meyer und Klimcuk vor Kurzem zusammengebracht. Bis auch die beiden Nachkommen produzieren, wird es jedoch dauern. Nach der Paarung trägt das weibliche Tier etwa acht bis neun Monate die Embryonen aus. Je nach Alter, Körpergröße und Ernährungszustand des Weibchens werden innerhalb mehrerer Tage schubweise durchschnittlich 30 Larven geboren, von wenigen bis zu 70.
„Die Eihüllen platzen im Moment der Geburt auf. Der Feuersalamander laicht also nicht, sondern ist lebendgebärend“, erklärt der Revierleiter. Die zunächst 25 bis 35 Millimeter kleinen Larven des Feuersalamanders sind anfangs unscheinbar bräunlich gefärbt. „Mit zunehmendem Wachstum wird die spätere schwarz-gelbe Fleckung allmählich immer deutlicher. Das ist nach etwa zwei Monaten der Fall“, so Meyer. Nach etwa drei bis vier Monaten hat der Zoo dann die äußerliche Miniaturversion des Lurches. Vom kiemenatmenden Wasserbewohner zur lungenatmenden Amphibie bei einer mittleren Temperatur um die 10 Grad Celsius dauert es insgesamt etwa drei bis fünf Monate.
Als erste Nahrung verabreicht der Zoo den Minilurchen Röhrenwürmer, später kommen Larven von Wasserinsekten, Flohkrebse, Schaben und Asseln dazu – als Lebendfutter. Wie in der Natur auch, so gilt für die Zucht: „Jedes Tier bekommen wir nicht groß. Artenschutz ist kein Tierschutz“, stellt Meyer klar. Es überleben auch bei der Zucht nur die stärksten Tiere.
Mit seinen rund 100 Nachzuchten arbeitet der Tierpark mit Nachdruck daran, eine „Back-up“-Population aufzubauen, falls es den Feuersalamander in der Natur eines Tages tatsächlich nicht mehr geben sollte.