Es geht manchmal so schnell. Die Teppichkante führt zum Sturz und auf einmal sind die Arme zu schwach, um von alleine wieder hochzukommen. Wer einen Hausnotruf hat, trägt die Sicherheit mit sich. Dann reicht ein Knopfdruck, um Alarm zu schlagen. Über die Funkverbindung kommt ein Gespräch zustande, die Zentrale informiert einen Hausnotruf-Einsatzfahrer und schnell kommt Hilfe. Eine von vielen Johanniterinnen und Johannitern, die sich bei so einem Alarm sofort auf den Weg machen, ist Vanessa Mandel, 33 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Sie liebt ihre Arbeit, kennt viele der Hausnotruf-Teilnehmenden in ihrem Einsatzgebiet. „Wenn ich eine Notlage sehe, dann handele ich auch“, sagt sie, „ich kann gar nicht anders.“
Nach der Schule führte der berufliche Weg Vanessa Mandel zunächst in die Pädagogik. Fünfzehn Jahre lang arbeitete sie als Sozialpädagogische Assistentin in Kindertagesstätten. Mit den eigenen Kindern (heute 13, sieben und zwei Jahre alt) kam der doppelte Umbruch. „Vor vier Jahren wollte ich etwas für mich tun, etwas Sinnvolles“, sagt sie. Sie suchte sich ein Ehrenamt und fand es bei den Johannitern in Wunstorf. Bereits ein halbes Jahr später war sie als Sanitätshelferin beim Hochwassereinsatz im Ahrtal dabei und erinnert sich an das Gefühl vor Ort: „Der Zusammenhalt zwischen den Menschen dort war etwas sehr Besonderes.“ Dann kündigte sie ihren Job; die pädagogische Herausforderung erst vormittags in der Kita, dann nachmittags und abends zuhause war zu viel geworden. Über die Johanniter bekam sie das Angebot, im Hausnotruf-Einsatzdienst zu fahren. Vanessa Mandel arbeitet jetzt 30 Stunden pro Woche und qualifiziert sich darüber hinaus zur Rettungssanitäterin. „Ich möchte die Menschen noch besser versorgen können“, sagt sie und freut sich auf die Praktika im Rettungsdienst und Krankenhaus: „Wenn ich danach gemeinsam mit einem erkrankten oder verunfallten Hausnotruf-Teilnehmer auf den Rettungswagen warte, werde ich genau erzählen können, was gleich passiert. Das beruhigt ungemein.“
In der Wunstorfer Dienststelle hängen 1600 Schlüssel von Hausnotruf-Teilnehmenden, alle streng gesichert und durch ein Zwei-Nummern-System anonymisiert. Im Oktober kam eine Außenstelle in Lindhorst im Landkreis Schaumburg mit 800 weiteren Schlüsseln dazu. Zahlreiche Besitzer dieser Schlüssel haben ihren Hausnotruf noch nie gebraucht, aber bei mehr als 100 von ihnen war Vanessa Mandel schon zuhause, um zu helfen. Einer ihrer ersten Einsätze hatte sie frühmorgens zu einer älteren Dame geführt. „Sie war total geschwächt, hatte durch eine Darmverletzung über die Nacht viel Blut verloren“, erinnert sie sich. Sie verständigte sofort die Kollegen vom Rettungsdienst – gerade noch rechtzeitig. Die meisten ihrer Einsätze laufen glimpflicher ab. Manches Mal reicht es auch schon, einfach nur da zu sein. „Wenn ich mit einer Kleinigkeit helfen kann und den Moment dafür habe, dann mache ich das natürlich“, sagt sie. Zu ihren liebsten Kunden gehört ein 100-Jähriger. Jeden Morgen um 8.30 Uhr telefoniert er mit seinem Sohn. Der schlägt Alarm, hebt sein Vater mal nicht ab. Wenn Vanessa Mandel dann vorfährt, klingelt und der alte Herr ihr quicklebendig öffnet, müssen beide lachen.
Noch bis zum 21. März besteht die Möglichkeit, den Johanniter-Hausnotruf vier Wochen lang gratis zu testen. Das ist eine gute Möglichkeit, sich mit dem Gerät vertraut zu machen und die Vorteile des Systems zu erleben. Ob im Heidekreis, in Stadt und Region Hannover oder in den Landkreisen Nienburg und Schaumburg: Die Einsatzzentrale ist rund um die Uhr und das ganze Jahr hindurch erreichbar.
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