Die GAF zeigt Fotografien von Peter Rathmann.Fotos: Peter RathmannHannover. Fotografien von Peter Rathmann sind noch bis zum 23. März in der Galerie für Fotografie (GAF), Seilerstraße 15d, zu sehen. Der schleswig-holsteinische Fotograf bereiste über einen Zeitraum von 18 Jahren die ländlichen Regionen von 34 Staaten der USA. Mit einer Hasselblad-Kamera und auf Film bannte er die urbanen Landschaften in eindrucksvolle topologische Schwarzweißbilder. Seine Fotografien entführen den Betrachter auf eine visuelle Zeitreise, denn in der Provinz scheint die Zeit stillzustehen. Die Bilder sind aus Augenhöhe fokussiert und besitzen einen sezierenden, dokumentarischen Charakter. Das Mittelformat als Ausgangsmaterial ermöglicht es ihm, die Materialien der Gebäude – abblätternde Farbe, Risse im Holz, fein ausgearbeitete Fugen von Ziegelschornsteinen und die Details verputzter Wände – mit beeindruckender Detailtreue wiederzugeben. In Rathmanns Fotografien erscheint die Welt wie eine leere Filmbühne. Als wären seine Bilder die verlassenen Kulissen eines Gangsterfilms. Der Vergleich mit Walter Hills „Last Man Standing“ von 1991, der in der Zeit der Prohibition spielt, drängt sich auf.
So sachlich die Bilder auch wirken, der Auslöser für Rathmanns USA-Reisen war eher ein emotionaler. Die Bluesrockband Canned Heat sang 1969 die inoffizielle Woodstock-Hymne „Going up the Country“: „Ich fahre aufs Land. Baby, willst du nicht mitkommen? Ich fahre dorthin, wo Wasser wie Wein schmeckt“. Rathmann nahm den Liedtext viele Jahre später als Aufforderung, denn die USA hatten ihn schon immer interessiert. Das fotografische Kapitel USA, wie er es nennt, hat er inzwischen abgeschlossen.
Geöffnet ist die GAF Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. RED