Aber genau das geschah: Nach dem Location-Wechsel ins Theater am Aegi wurde dieses Format zum ersten gesellschaftlichen Ereignis eines jeden Jahres. Krönten anfangs Künstler und Artisten aus der Region das Finale der Wahl zur Sportlerin, zum Sportler und zur Mannschaft des Jahres, waren es zuletzt bundesweit bekannte Stars.
Nun feiert diese Gala, dieses Fest des hannoverschen Sportes, am 28. Januar ein Jubiläum, den 30. Geburtstag. Jeder der bislang mehr als 30.000 Gäste wird sicher seine ganz eigenen Erinnerungen an den oder die Besuche haben, unvergessene Augenblicke gab es in Hülle und Fülle.
Viele werden an den unvergessenen Robert Enke denken, der im Januar 2009 strahlend als Sportler des Jahres seinen dritten Pokal in Folge in Empfang nahm – und sich zehn Monate später das Leben nahm. Wohl keiner im Aegi hatte geahnt, dass da drei Jahre hintereinander ein von schwersten Depressionen geplagter Nationaltorhüter vor ihnen auf der Bühne stand und locker plauderte.
Enke war nicht der einzige Seriensieger der Sportgala-Geschichte. Kanu-Königin Ramona Portwich vom KC Limmer wurde von der Premiere an fünfmal in Folge zur Sportlerin des Jahres gewählt, dreimal schaffte das Welt-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die inzwischen Teil der neugegründeten Sportlerwahl-Jury ist. Dreimal lag auch Hockey-Olympiasiegerin Julia Zwehl vorne. Bei den Mannschaften gab es für lange Zeit nur selten Überraschungen. Zu überlegen lagen zunächst die 96-Fußballer, später dann auch die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf in der Publikumsgunst vorne.
15 Moderatorinnen und Moderatoren haben diese Gala moderiert – auch bekannte TV-Gesichter wie Andrea Ballschuh (früher Sat.1, heute ZDF), NDR-Talklady Bettina Tietjen und RTL-Society-Frau Frauke Ludowig. Ludowig bildete mit dem damaligen Ministerpräsidenten und späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder das sicher legendärste Duo. Schröder hatte im ZDF-Sportstudio gesagt, dass er gerne mal eine Sportveranstaltung moderieren würde. Die NP machte es möglich – und Schröder seine Sache gut.Sportlegenden wie Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, Box-Weltmeister Sven Ottke und Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk waren berühmte Ehrengäste, verlassen konnten sich die Gäste auf fantastische Musik zum Happy End der Show: Karl Dall, Marquess, Mousse T., Fury in the Slaughterhouse, Wingenfelder & Wingenfelder, Max Giesinger, Peter Maffay, Johannes Oerding, Sasha und Bosse brachten das Aegi zum Klatschen und Kochen, auch fürs Jubiläum hat sich wieder ein nationaler Top-Act angesagt. Wer, wird natürlich noch nicht verraten.
2013 stand sogar ein Weltstar auf der Sportgala-Bühne. Scorpions-Sänger Klaus Meine sang mit dem Mädchenchor Hannover den Superhit „Wind of Change“ – wer dabei war, wird diese vier Minuten im Herzen bewahren.
Eines ist bei der Sportgala übrigens von Minute eins bis heute absolut gleich geblieben: die große Mehrzahl der Gäste sind Vorstandsvorsitzende und Präsidentinnen von Sportvereinen aus Stadt und Region. „Bei denen wollen wir uns für ihr unermüdliches Engagement bedanken“, sagt NP-Chefredakteur Carsten Bergmann. Denn ohne sie wäre der Sport in und um Hannover nicht denkbar. Und damit auch keine Sportgala!