Förderung für den ADFC: Region springt ein
Zuschusslücke von 40.000 Euro wird geschlossen – und der TKH bekommt 30.000 Euro für Kinderkurse

Hannover. Werbung fürs Radfahren und praktische Hilfe für Kinder beim Nutzen dieses Verkehrsmittels: Die Region Hannover hat sich ab 2025 eine „Fahrradoffensive“ vorgenommen und stellt dafür insgesamt 70.000 Euro zur Verfügung. Der Turnklubb zu Hannover (TKH) erhält für die Ausrichtung von Kinderfahrradkursen einmalig 30.000 Euro, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bekommt 40.000 Euro für das nächste Jahr. Die Region schließt damit exakt die Finanzlücke, die sich jüngst nach der kompletten Streichung des städtischen Zuschusses von 40.000 Euro durch die Ratsmehrheit von SPD, CDU und FDP ergeben hatte. Einen entsprechenden Beschluss hat der zuständige Regionsausschuss bereits mehrheitlich gefasst – sehr zur Freude der Aktiven beim ADFC. Der städtische Rotstift betraf unter anderem die ADFC-Geschäftsstelle an der Hausmannstraße, in der die Koordination des Regions- und des Stadtverbandes zusammenläuft. Zwei Beschäftigte kümmern sich dort um die gut 5400 Mitglieder beider Verbände.

Das Gesamtbudget beträgt – abhängig auch von projektgebundener Förderung – etwa 100.000 Euro im Jahr, den Wegfall der städtischen Unterstützung hätte der ADFC nur für einen überschaubaren Zeitraum hinweg kompensieren können.

Immerhin habe der ADFC große Solidarität erfahren, sei es in der Landeshauptstadt oder in den Umlandkommunen, berichtet Dirk Hillbrecht, Vorstand im ADFC Hannover Stadt. Mitglieder und andere Interessierte hätten reagiert und ihre Kritik den Politikerinnen und Politikern von SPD, CDU und FDP in E-Mails und Gesprächen vorgetragen. Ob dieses Vorgehen die städtische Mehrheit im nächsten Jahr zum Umdenken bewegt, vermag aktuell niemand zu sagen.

Regionspräsident Krach will die Fahrradoffensive nach dem Vorbild der Schwimmoffensive der Region aufstellen. „Fahrrad fahren sollte ebenso selbstverständlich sein wie Lesen und Schreiben oder Schwimmen. Leider ist es das heute oft nicht mehr“, sagt Krach.

„Das Geld ist nicht zweckgebunden“, sagt Annette Teuber vom ADFC Hannover Land. Es gebe auch noch kein fertiges Konzept für die Offensive, dafür aber viele Ideen. So soll die Radfahrschule für Kinder ausgebaut werden. Als zweiten Punkt nennt sie das Bereitstellen von verkehrssicheren Fahrrädern und die Möglichkeit, dass Kinder und Jugendliche lernen, ihre Zweiräder zu reparieren. Doch die Offensive richtet sich auch an Menschen mit Migrationserfahrung oder Beeinträchtigungen, an Armutsgefährdete und Ältere.

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