Keine Pyros in der Innenstadt
Stadt weitet Böllerverbot an Silvester aus. Wirte planen Taschenkontrollen.

An Silvester gilt in den orangefarbenen Bereichen ein verschärftes Böller-verbot.Foto: flei / OpenSteetMap contributors
Hannover. Axel von der Ohe, Ordnungsdezernent der Stadt, und Thorsten Massinger, Vizepräsident der Polizeidirektion Hannover, haben neue Silvesterspielregeln für Hannovers City aufgestellt: Es gilt ein verschärftes Böllerverbot. Demnach dürfen am 31. Dezember ab 20 Uhr in der Verbotszone am Steintor (dazu gehören auch Teile der Kurt-Schumacher-Straße, der Goseriede sowie der Münz- und Goethestraße) keine Feuerwerkskörper mehr gezündet werden. Gleiches gilt für die Bereiche Karmarschstraße, Platz der Weltausstellung, Opernplatz, Bahnhofstraße, Kröpcke, Ernst-August-Platz und Raschplatz.

Die meisten Wirte rund um Hannovers Steintor sind nicht in Feierlaune, wenn sie an Silvester und das Böllerverbot in dem Amüsierviertel denken. Eine Party ohne Raketen um Mitternacht? Für Tamer Tekkal, Geschäftsführer des Restaurants „Wilma Wunder“ an der Goseriede, ist das keine Option. „Feuerwerk ist die Kirsche auf der Sahne“, findet er. Und weil die Stadt zum Jahreswechsel 2024/2025 Pyrotechnik am Steintor und im angrenzenden Bereich ab 20 Uhr untersagt, macht Tekkal am letzten Tag des Jahres sein Lokal einfach vorzeitig dicht.

Weil 2023 das Böllerverbot am Steintor von einigen Randalierern gezielt missachtet wurde, einige Unbelehrbare sogar Raketen in die Menschenmenge schossen und Polizisten damit angriffen, will die Stadt dieses Mal auch die Wirte in die Pflicht nehmen. Sie sollen dafür Sorge tragen, dass ihre Gäste kein Feuerwerk vor ihren Lokalen abbrennen – und am besten die pyrotechnischen Gegenstände gar nicht erst mitbringen.

Tamer Tekkal hätte im „Wilma Wunder“ gern eine Silvesterparty für 300 bis 400 Gäste steigen lassen. Aber kein Feuerwerk? „Das kann man nicht machen“, findet Tekkal. Andererseits hat der Gastronom auch Verständnis für das verschärfte Böllerverbot der Stadt: „Es geht nicht, dass Menschen sich mit Feuerwerkskörpern gegenseitig verletzen“, stellt er klar. Schade sei aber, dass so viele Leute von dem Fehlverhalten einiger weniger Chaoten betroffen seien. Und so wird Tekkal das „Wilma Wunder“ am Silvesterabend um 21 Uhr schließen.

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