„Ihr hat der Große Garten unter anderem die Wasserspiele, Skulpturen und geometrischen Formen zu verdanken“, sagt Kulturdezernentin Eva Bender. Zusammen mit Anke Seegert, Direktorin der Herrenhäuser Gärten, gab sie jetzt einen ersten Ausblick auf das Jubiläumsjahr.
Dabei steht eine Pflanze im Mittelpunkt – sie hatte es der Kurfürstin besonders angetan: die Zitrone. Sie war zu der damaligen Zeit sehr exotisch und „galt als Königin unter den Pflanzen“, sagt Anke Seegert. Und so ist klar, dass die Zitrone auch das neue Logo vom Großen Garten ziert.Doch nicht nur im Logo ist die Zitrone vertreten, schon in der ersten Ausstellung „Gärten aus Meisterhand – 350 Jahre Großer Garten Herrenhausen“, die ab dem 14. Februar 2025 die Feierlichkeiten eröffnen wird, dreht sich alles um Zitruspflanzen. Die Ausstellung, die bis zum 6. April geht, wird Einblicke in die Kübelpflanzenkultur früher und heute geben.
Das Besondere: Die Ausstellung ist in der Orangerie, die sich damit erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder in ihrer ursprünglichen Funktion als Überwinterungshaus zeigt. Da kann man auch besondere Zitrussorten und -produkte kaufen. Ein Tipp: Die Pflanzen, die ja noch überwintern, stehen bei maximal zwölf Grad, von daher warm anziehen. Das gilt auch für die Konzertbesucher, die am 25. Februar mit „Blütezeiten: Natur und Poesie“ in der Reihe Herrenhausen Barock in die Orangerie kommen. Denn das Konzert findet in der Ausstellung statt. Musik und Auszüge aus den Briefwechseln der Komponisten und begeisterten Gärtner Telemann und Händel werden zu hören sein.
Am 15. und 16. März steigt das „Citrus-Fest“ in der Orangerie: mit besonderem Essen, Mitmachaktionen, Pflegetipps und Vorträgen. Und noch eine Party kann man vormerken: Das große Sommerfest ist am 23. August mit zahlreichen Partnern, darunter die Volkswagenstiftung, Sea Life, das Wilhelm-Busch-Museum, das Hardenbergsche Haus und „Grauwinkels Schlossküche“.
Auch der Feuerwerkswettbewerb und das Kleine Fest im Großen Garten werden das 350-jährige Jubiläum aufgreifen – wie genau, das ist noch in Planung.
Was aber schon konkret ist: Teile vom Garten werden teilweise verändert – nach historischen Vorbildern. So ist der Orangenplatz zwischen Galerie und Goldenem Tor zwar als sommerlicher Stellplatz für die kostbare Citrus-Sammlung der Herrenhäuser Gärten erhalten geblieben, aber nicht in der ursprünglichen Form: „Wir werden die Citrus-Hochstämme dort wieder wie früher in Szene setzen“, sagt Seegert. Ein Kupferstich von 1735 zeigt: Auf dem Platz gab es keine Beete, sondern nur Zitruspflanzen und Lorbeer.
Auch der Feigengarten hinter der Grotte – früher als Küchengarten für die Anzucht von Obst und Gemüse genutzt – bekommt einen neuen Fokus. Das Besondere hier: Es gibt tatsächlich noch zwei alte Erdgewächshäuser.
Die Fenster werden derzeit restauriert. Das ausgeklügelte Heizsystem der Gewächshäuser soll funktionsfähig gemacht und für die Kultur von Aprikosen genutzt werden.
Und in einem der sogenannten Triangelgärten im hinteren Bereich des Großen Gartens sind für kommendes Jahr wie früher historische Apfelsorten angepflanzt: „Hoffen wir, dass durch den Regen die Pegelstände im Frühjahr nicht so hoch kommen und die Bäume überleben“, sagt Seegert.