Messestandorte wie Hamburg, Stuttgart und Nürnberg melden Wachstum bis hin zu Rekordumsätzen, wo ordnen Sie in diesem Kontext den Standort Hannover ein, Herr Köckler?
Zuletzt waren Sie in der Akquise von neuen Messen nicht sonderlich erfolgreich. Bei mindestens fünf Veranstaltungen soll die DMAG gegen Konkurrenten verloren haben. An welchen Punkten fällt es Ihnen schwer, zu überzeugen?
Zusammenhalten ist ein gutes Stichwort. Seit Jahren gibt es Kritik von Ihnen und Gastveranstaltern, dass die Hotelpreise zu hoch sind. Die Hotellerie bestreitet, dass die Aussteller Nachteile haben …
Da ist aber nach einem internen Papier von Ihnen im Herbst 2023 ein anderer Eindruck entstanden. In einer Präsentation kritisierten Sie den Flughafen, die Bauplanung, die Hotellerie und andere. Das wurde von Politik und Wirtschaft als Rundumschlag wahrgenommen, mit dem die Messe auf die anderen Gewerke gezeigt und die Verantwortung abgeschoben hat.
Anlass für dieses interne Papier war, dass der Veranstalter der Emo sich nach einer Alternative umschaut. Wie ist denn da der Stand?
2020 haben Sie in einem Interview gesagt, Sie würden keine Rüstungsmesse veranstalten. Inzwischen hat sich die Weltlage sehr geändert: Russland hat die Ukraine überfallen und führt dort seit bald drei Jahren Krieg. Das Rüstungsunternehmen Rheinmetall ist wirtschaftlich sehr erfolgreich und Sponsor von Borussia Dortmund. Ist Rüstung als Messethema weiter ein Tabu?
Das große Gelände bedeutet gleichzeitig einen hohen Bedarf an Investitionen und Modernisierungen. Wie erleben Sie die Bereitschaft der Gesellschafter, gemeinsam mit Ihnen ins Risiko zu gehen und das Ganze zukunftsfähig zu machen?
Aber es gibt ja Pläne: Halle 1 soll abgerissen werden. Was kommt dann an die Stelle – ein Hotel?
Bei der letzten Hannover Messe gab es ein paar wahrnehmbare Leerstände, weil Aussteller wegen ihrer wirtschaftlichen Situation weniger Flächen gekauft hatten. So wie die Industrie gerade gestimmt ist, könnte das in den kommenden Jahren ähnlich sein. Macht Ihnen das Sorgen?