Förderung beschlossen: Bund gibt
4,5 Millionen Euro für Fahrradparkhaus
Aus dem alten Bunker unter dem Ernst-August-Platz soll eine Fahrradtiefgarage werden

Visualisierung der Pläne: Im ehemaligen Zivilschutzbunker unter dem Ernst-August-Platz in Hannover soll eine Garage für mehr als 1000 Fahrräder entstehen.Grafik: Isabel Fiedler/IF-Architecture GmbH
Hannover. Ein Wald aus Haltebügeln und sehr viele Schrotträder, die daran gekettet sind – so präsentiert sich aktuell der Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof Hannover. Doch die Szenerie könnte bald der Vergangenheit angehören. Das Vorhaben von Stadtverwaltung und Deutscher Bahn, im ehemaligen Zivilschutzbunker unter dem Platz eine Fahrradgarage einzurichten, bekommt jetzt einen kräftigen Schub.

Der Haushaltsausschuss des Bundes hat beschlossen, das Projekt mit 4,5 Millionen Euro zu fördern.

„Das ist ein mega Erfolg für Hannover und die Verkehrswende“, sagt der hannoversche Grünen-Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler. Endlich bekomme der Hauptbahnhof in Hannover die dringend benötigte Infrastruktur, um den Radverkehr mit dem öffentlichen Nahverkehr zu verknüpfen. Auch sein Kollege von der SPD, der hannoversche Abgeordnete Adis Ahmetovic, ist erfreut. „Mit den Fördermillionen kommen wir unserem Ziel einer Fahrradtiefgarage für mehr als 1000 Nutzer im Hauptbahnhof näher“, sagt er. Damit schaffe man ein Leuchtturmprojekt für Hannovers Innenstadt.

Komplett finanziert ist das Fahrradparkhaus im Bunker aber noch nicht. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich nach Berechnungen der Deutschen Bahn auf rund 12 Millionen Euro. Die Stadt Hannover müsste folglich mehr als 7 Millionen Euro selbst aufbringen. Angesichts einer noch immer angespannten Haushaltslage dürfte das schwierig werden. Das Land – namentlich Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) – hatte bereits angekündigt, ebenfalls Hilfe zu leisten. Dem Vernehmen nach befinden sich die Stadt Hannover und das Ministerium „im Austausch“ über weitere Zuschüsse. Mehr als 1000 Fahrräder könnten im ehemaligen Bunker Platz finden. Der Zugang soll über zwei Rampen auf dem Ernst-August-Platz ermöglicht werden. Dem Vernehmen nach wünschen sich SPD, CDU und FDP im Rat eine technische Lösung für die Zufahrt zur Fahrradtiefgarage, etwa über Fahrstühle. „Im Grunde könnte man den Transport der Räder von der Oberfläche nach unten auch automatisieren“, heißt es aus den drei Parteien.

Der ehemalige Zivilschutzbunker mit dem mintgrünen Originalanstrich stammt aus der Zeit des Kalten Krieges. Mehr als 500 Menschen hätten hier im Ernstfall untergebracht werden sollen. Die Deutsche Bahn hat den Bunker vor vier Jahren entwidmen lassen.

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