Der Mond stand gleich am 2. als Neumond bei der Sonne. Dabei kam es zwar zu einer Sonnenfinsternis, die aber leider bei uns nicht zu sehen war, denn der Mondschatten fiel auf den pazifischen Raum. Nach Neumond zeigt sich die Sichel des jungen Mondes erstmals am 6. wieder kurz in der Abenddämmerung, und der Mond bleibt dann bis zum Letzten Viertel am 24. in wechselnden Phasen am Abendhimmel zu sehen. Dabei erreicht er am 10. das Erste Viertel, und am 17. tritt Vollmond ein. Weil unser Trabant am selben Tag in Erdnähe steht, wird er uns besonders nach seinem Aufgang kurz nach 18 Uhr wieder einmal als „Supermond“ erscheinen. Wie in jedem Monat, so begegnet der Mond auch im Oktober wieder einigen hellen Planeten. So steht er in der Nacht vom 14. zum 15. dicht beim Ringplaneten Saturn und in der Nacht vom 20. zum 21. bei Jupiter. Ein besonders hübscher Anblick bietet sich in den Morgenstunden des 24., wenn der Halbmond zusammen mit Mars und den Zwillingssternen Kastor und Pullux ein sehenswertes Quartett bildet.
Wer gegen 23 Uhr nach den Sternbildern Ausschau hält, findet den Großen Wagen in seiner tiefsten Stellung am Nordhimmel. Hoch im Westen leuchten die drei Sterne Deneb, Wega und Atair, die das Sommerdreieck markieren. Den Südhimmel nehmen die unscheinbaren Herbststernbilder Pegasus, Fische und der Wassermann ein, in dem als einzigeshelleres Gestirn der Planet Saturn auffällt. Prächtiger sieht es am Osthimmel aus, wo der Stier mit seinem rötlichen „Auge“ Aldebaran und den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden aufgegangen ist. Er enthält jetzt mit dem imposant hellen Jupiter noch ein besonderes Glanzlicht.
Seit Monaten warten viele Sternfreunde mit Spannung auf dasErscheinen des Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS), der bei uns im Oktober am Abendhimmel auftauchen soll und der das astronomische Highlight des Monats oder sogar des Jahres werden könnte. Er wurde am 9. Januar 2023 auf der chinesischen Sternwarte „am purpurnen Berg“ nahe Nanjing entdeckt. Damals hielt er sich noch als schwaches Objekt weit von der Sonne entfernt im Raum zwischen Jupiter und Saturn auf. Die Bahnbestimmung von C/2023 A3 ließ jedoch aufhorchen. Offenbar stammte dieses Objekt aus der sogenannten Oortschen Kometenwolke, das ist ein Reservoir eisiger Kleinkörper weit jenseits unseres Planetensystems, und seine Bahn würde ihn dicht an die Sonne und damit auch in Erdnähe heranführen. Im Perihel, dem sonnennächsten Punkt seiner langgestreckten Umlaufbahn, stand er am 27. September und befand sich dabei weit innerhalb der Erdbahn, etwa auf Höhe von Merkur. Die größte Erdnähe wird am 12. Oktober erreicht, dann trennen uns aber immer noch 70 Millionen Kilometer vom Kometen. Bei Kometen, die sich der Sonne mit ihrer Wärme und Strahlung so stark nähern, besteht immer die Möglichkeit, dass sie sich zu einer imposanten Erscheinung mit einem schönen Schweif entwickeln.
Leider lässt sich aber die Helligkeitsentwicklung der Schweifsterne nie mit Sicherheit vorhersagen. Der kanadische Astronom und Wissenschaftsautor David H. Levy hat das in einem seiner Bücher einmal so formuliert: „Kometen sind wie Katzen, sie haben lange Schwänze und tut nur das, was sie selbst wollen“. Und so kursierten im ersten Halbjahr dieses Jahres, als der anfliegende Komet bereits mit Amateurmitteln gut zu verfolgen war, die unterschiedlichsten Prognosen zu der erwarteten Helligkeit, die sich zwischen „Jahrhundertkomet“ und der Vorhersage eines völligen Zerbrechens in Sonnennähe bewegten. Von unseren Breiten aus lässt sich der Komet aktuell nicht verfolgen, weil er am Himmel gesehen zu dicht bei der Sonne steht. Von der Südhalbkugel der Erde war er allerdings im September schon für ein paar Tage zu sehen und schien dabei in einem gutem Zustand zu sein, so dass man sich durchaus Hoffnungen auf einen schönen Schweifkometen machen darf.
Erstmals zu sehen sein dürfte der Komet bei uns am Abend des 12. Oktober. Je nach der Helligkeit, die er dann tatsächlich hat, kann man an diesem Abend etwa ab 19.30 Uhr dicht über dem Horizont im Westen nach ihm Ausschau halten, er geht dann allerdings schon gegen 20 Uhr unter. Vielleicht ist sein schräg nach links oben zeigender Schweif auch noch etwas länger sichtbar. Der Komet steht dann von Abend zu Abend etwas höher am Westhimmel und geht auch entsprechend später unter, allerdings nimmt seine Helligkeit im Lauf des Monats deutlich ab, und spätestens gegen Ende Oktober wird er wohl nicht mehr mit bloßen Augen zu erkennen sein.