Für den ehrenamtlichen Beauftragten für Weißstorchbetreuung in der Region Hannover war die Brutsaison 2023 bereits mit 147 gezählten Brutpaaren ein großer Erfolg. Dieses Jahr sind es schon 167, womit der Experte nicht gerechnet hätte. Noch vor knapp zehn Jahren gab es nur rund ein Viertel des gegenwärtigen Bestandes. 44 der insgesamt 167 Brutpaare brachten ihre Jungen in Wunstorf zur Welt. Neustadt am Rübenberge sowie Garbsen folgen dicht.
Der Weißstorchbeauftragte beobachtet das Geschehen in der Vogelwelt genau. Innerhalb der Region Hannover ist er eng mit Menschen vernetzt, die an Storchennestern leben. Ansonsten ließe sich schwer ermitteln, dass 139 der 164 Brutpaare in der Brutsaison erfolgreich gebrütet und 347 Jungtiere aufgezogen hätten, so Löhmer. Der durchschnittliche Bruterfolg lag dieses Jahr bei 2,06 Jungen pro Paar und überschritt somit den langjährigen Mittelwert von 1,8 Jungen pro Paar.
Bei Störchen wird zwischen West- und Ostziehern unterschieden. Rund 70 Prozent aller Brutvögel sind heute Westzieher. Dieser Fakt ist in Hinblick auf die rasante Vermehrung bedeutend. Während die Ostzieher über die kalten Wintermonate nach Kleinasien fliegen, änderten die Westzieher ihre Route. Nun fliegen nicht mehr alle in Richtung Sahara, sondern machen größtenteils schon in Spanien Rast.
„Durch den Klimawandel wird es hier wärmer. So müssen die Störche nicht mehr bis nach Afrika fliegen, sondern können auch in der Nähe bleiben“, sagt Löhmer zur Vermehrung der Vögel. Da die Flugstrecke kürzer wird, verringert sich ebenfalls die Anzahl der Verluste auf den Wegen sowie im Winterquartier. Aus diesem Grund kehren mehr Störche in die Region zurück und sind dabei außerdem schneller als die Ostzieher.