Teqball ist eine Art Fußball-Tischtennis. Es wird über eine gewölbte Platte gespielt und verbindet dabei Elemente vom Fußball, Tischtennis und Volleyball. Im Spiel dürfen alle Körperteile außer der Hände und Arme benutzt werden, um den Ball mit maximal drei Kontakten auf die andere Seite der Platte zu befördern. Hauptsächlich spielt man mit Fuß, Knie, Kopf und Brust.
Ein Punkt wird erzielt, wenn der Gegner den Ball fallen lässt, nicht zurückspielen kann – oder gegen eine andere Regel verstößt. Die Spieler treten im Einzel, Doppel oder Mixed-Doppel gegeneinander an. Gegründet wurde der Sport im Jahr 2015 von dem ehemaligen Fußballprofi Gábor Borsányi und dem Computerspezialisten Viktor Huszár und wurde schnell populär. Unter anderem durch die Unterstützung des ehemaligen brasilianischen Fußball-Superstars Ronaldinho.
Die Anfänge der verrückten Erfolgsgeschichte und dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 2024 entstanden durch eine spontane Eingebung einiger Studenten den Sport zu testen. Auf dem Sportcampus in Hannover stand seit kurzer Zeit eine Platte, Hunfeld und seine Freunde hatten Interesse. „Wir sind einfach an der Platte vorbeigelaufen und wollten das mal ausprobieren. Das hat sofort extrem Bock gemacht“, erzählt Hunfeld. „Es war total zufällig, aber wir sind dann einfach dran geblieben und haben eine regelmäßige Sache daraus gemacht.“
Die Studenten entdeckten den Sport kurz vor der anstehenden Niedersachsenmeisterschaft 2023. „Das war dann auch Motivation, dranzubleiben“, sagt Hunfeld. Und die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bei der ersten Teilnahme sicherten sich Hunfeld und sein Doppel-Partner Malte Uhlenbusch direkt den Titel. Die Studenten brachten in der Folge ihre Freunde mit und trainierten regelmäßig. Die Community in Hannover wuchs schnell. Ausgestattet mit Musik und gekühlten Getränken genießen die Studenten ihre Trainingseinheiten zweimal wöchentlich. „Wir sind motiviert und haben eine geile Zeit an der Platte“, erzählt Hunfeld. Mittlerweile ist die WhatsApp-Gruppe auf 50 Mitglieder angewachsen. Davon sind etwa 30 regelmäßig aktiv. Seit einem Monat trainiert auch Pauline Schmidt (25) mit. Die Lehramtsstudentin hat schnell Gefallen an der neuen Sportart gefunden. „Eine gewisse Ballaffinität braucht man schon, aber grundsätzlich kann jeder mitmachen“, sagt sie. „Bei uns steht der Spaß und das Miteinander im Vordergrund.“
Unterstützt vom Förderkreis „Toleranz“ von Gründer Achim Köller reiste die Teqball-Gruppe im Oktober 2023 sogar nach Los Angeles und nahm an einem internationalen Turnier teil. Der Andrang wurde immer größer und die Studenten organisierten sich. 2024 gründeten sie den Verein AC DingDong und eröffneten eine Sparte bei der SG Everloh-Ditterke. Und auch beim Hochschulsport Hannover bietet Mathis Rehburg (25) wöchentlich einen Teqball-Kurs an. „Der ist richtig gut besucht“, erzählt er.
Das Highlight war dann die deutsche Meisterschaft in Hamburg. Mit vielen Spielerinnen, Spielern und Anhängern reiste der AC DingDong an – und kam mit dem Titel zurück. Hunfeld besiegte im Finale Jon Nielsen, die Nummer 48 der Welt. Im Herren-Doppel kamen Hunfeld und Uhlenbusch ebenfalls ins Finale, unterlagen dem Gegner aus Hamburg aber deutlich.
Durch den Gewinn der Meisterschaft hat sich Hunfeld, der mittlerweile berufsbedingt in München lebt, automatisch für die anstehende Weltmeisterschaft qualifiziert. „Es ist noch nicht ganz sicher, wo die WM stattfindet. Gerüchten zufolge entweder in Südamerika oder in Polen“, erzählt er. Der 27-Jährige hat sich ein klares Ziel gesetzt: „Ich werde nicht besonders weit kommen, dafür ist die internationale Konkurrenz zu stark. Aber das Achtelfinale sollte drin sein.“ In Hannover kann man Teqball auch bald live sehen: Am 10. August findet ein Doppel-Turnier vor der Marktkirche statt.