Das Projekt zur Erhaltung des Fernsehturms geht in die entscheidende Phase. „Bis Ende September müssen wir noch 11 Millionen Euro von Sponsoren in Form von Geld oder Dienstleistungen einwerben“, sagt Pflieger. Dann hätte der Verein Der gute Turm das Geld für die Sanierung zusammen. In diesem Fall würde der Eigentümer VW Nutzfahrzeuge (VWN) den Telemoritz dann im Oktober an den Verein übertragen.
Zur Ausstellungseröffnung erschien auch OB Belit Onay (Grüne): „Wir schauen vom Ende her“, sagte er. Auch die Stadt wollte den 141 Meter hohen Turm erhalten.
Finanzielle Unterstützung werde es von der Stadt aber nicht geben, das gebe die Haushaltslage nicht her. „Die Stadt will Geld aus Fördertöpfen beantragen“, sagt Pflieger. In Sachen Bürgschaft sagte Onay: „Wir werden über weitere Einzelheiten sprechen.“
VWN rechnet für die dringend notwendige Sanierung mit Kosten in Höhe von 23,5 Millionen Euro. Ein Abriss würde 8 bis 10 Millionen Euro kosten. Das Unternehmen hat auch ein Interesse, die markante Werbefläche zu erhalten.
Und da kommt der Unternehmer Pflieger ins Spiel. Er hat ein Konzept mit drei Säulen entwickelt, um den Telemoritz am Raschplatz dauerhaft zu erhalten: Unternehmen sollen mit kommerzieller Lichtkunst in luftiger Höhe werben. Auf der Techniketage sei eine Konzerthalle geplant. Dort könnten bekannte Künstler vor rund 200 Musikfreunden auftreten. Die Konzerte sollen über monatliche Lose von Freunden des Projekts finanziert werden; die Tickets verlost werden. Pflieger spricht von zwei Millionen Loskäufern. Die dritte Säule ist medialer Natur. „Die öffentlich-rechtlichen Sender und Netflix wollen Dokus über die Turmrettung drehen“, sagt Daniel Pflieger.