Bereits vor zwei Jahren legte die Stadt Entwürfe für eine neue Schillerstraße vor – im Zuge der Pläne für eine autofreie Innenstadt. Auf Hochglanz-Computersimulationen war eine Straße mit breiten Gehwegen, schmaler Fahrbahn und einer Baumallee zu sehen. Bänke und Blumenkübel säumten die Straße, oberirdische Parkplätze gab es nicht mehr. Doch nach dem Bruch der rot-grünen Koalition fehlte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) die Mehrheit im Rat, um seine Pläne für eine autofreie Innenstadt umzusetzen. Die Entwürfe verschwanden in der Schublade.
Dass die Schillerstraße attraktiver werden soll, ist in weiten Teilen des Rates unstrittig. Dem Vernehmen nach unterscheiden sich die neuen Umbaupläne nicht wesentlich von den alten. Eine Baumreihe soll gepflanzt und Hochbeete angelegt werden. Ein neues Pflaster soll der Straße eine elegante Anmutung geben. Jedoch bleiben die Parkplätze bis auf ein paar Ausnahmen erhalten. „Das wird richtig schick“, heißt es aus der Ratspolitik. Autos dürfen weiterhin durch die Straße fahren, um unter anderem die benachbarten Parkhäuser zu erreichen. Bänke sollen zum Verweilen einladen.
Die Kosten für den Umbau liegen dem Vernehmen nach bei etwa 1,7 Millionen Euro. Etwa 40 Prozent der Summe will die Stadt aus Fördermitteln bezahlen, die das Land zur Verschönerung niedersächsischer Innenstädte zur Verfügung gestellt hat. Und wie das so ist bei öffentlichen Zuschüssen, müssen sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt verwendet werden, ansonsten verfallen die Mittel. Daher will die Stadt ihre neuen Pläne möglichst rasch den Ratsgremien vorlegen.
Nach Informationen dieser Redaktion kann sich die Ratsmehrheit aus SPD, CDU und FDP mit dem neuen Entwurf durchaus anfreunden.
Neben der Verschönerung der Schillerstraße treibt die Stadt auch den Umbau der Prinzenstraße voran. Die Straße vor dem Schauspielhaus soll für Autos gesperrt werden, ebenfalls mehr Grün und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem bekommen. Auch dieses Vorhaben aus dem Umfeld der autofreien Innenstadt findet Zuspruch bei der Ratsmehrheit.