Geplant ist nun, aus dem Bibliotheksgebäude am Engelbosteler Damm ein „Stadt-Gemeinschaftshaus Nord“ zu machen. „Hier kann ein generationenübergreifender Ort der Begegnung und Bildung entstehen“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Ein Haus für alle Altersgruppen solle geschaffen werden, in dem nicht nur eine Bibliothek residiert, sondern auch Angebote für Senioren vorgehalten werden, etwa Beratungen zur Pflegehilfe, Medien-Workshops für Ältere, Tanz-, Gymnastik- und Yogakurse für Senioren.
Zugleich will die Stadt dadurch ihren Haushalt entlasten. Die Stadtteilbibliothek soll sich verkleinern und eine Kinderbücherei werden. In die frei werdenden Räume soll die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ziehen und Miete an die Stadt zahlen. Die angemieteten Räume kann die AWO dann für ihre Seniorenangebote nutzen. Eine „unkomplizierte und niedrigschwellige Begegnung verschiedener Kulturen und Altersgruppen“ wolle man in der Nordstadt befördern, sagt AWO-Vorstandsvorsitzender Dirk von der Osten.
Klar ist folglich, dass sich das Angebot der Nordstadtbibliothek reduziert. Literatur werde künftig nur noch für Kinder bis zehn Jahre vorgehalten, teilt die Stadt mit. Die Ausleihe und Rückgabe von Büchern und anderen Medien solle über „Selbstverbuchungsgeräte“ erfolgen. Die Stadt plant Angebote für Gundschul- und Kita-Gruppen. Zudem sollen auch jene älteren Menschen, um die sich die AWO in den benachbarten Räumen kümmert, einbezogen werden. Der Stadt schweben etwa Märchen-Erzählstunden vor.
Auffällig ist, dass die Stadt damit einem Vorschlag von SPD, CDU und FDP folgt. Die drei Parteien hatten vor einigen Tagen in einem gemeinsamen Antrag gefordert, für die Nordstadtbibliothek solle „in Kooperation mit anderen Einrichtungen, gegebenenfalls auch unter dem gleichen Dach, eine Alternative mit stadtteilspezifischem Schwerpunkt geschaffen werden“.