Das hängt unter anderem davon ab, ob jemand geschützt liegt und in welchem Zustand er ist. Im Zweifel solle man die Betroffenen jedoch immer direkt ansprechen, rät Sandra Brünger von der Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks. „Begeben Sie sich auf Augenhöhe, damit die Ansprache nicht als bedrohlich empfunden wird“, sagt sie. Fragen Sie, ob es der betroffenen Person gut geht und ob sie Hilfe braucht.
Wann sollte ich einen Notruf absetzen?Wenn Obdachlose hilflos wirken, nicht bei Bewusstsein sind oder auf persönliche Ansprache nicht adäquat reagieren, sollte ein Notruf über 112 abgesetzt werden. Wenn Betroffene erklären, es gehe ihnen gut, ist auch das grundsätzlich zu akzeptieren.
Wie kann ich Obdachlosen konkrete Hilfe anbieten?Sie können ihnen warme Getränke besorgen oder unter Umständen auch warme Kleidung oder Schlafsäcke, sofern benötigt. Diese gibt es allerdings auch bei Kleiderkammern, auf die Sie Obdachlose hinweisen können. Die größte Ausgabestelle des Diakonischen Werks ist an der Berliner Allee 8. Doch auch im Kontaktladen Mecki am Raschplatz oder im „Café Nachtlicht“ (Lister Meile 2, im Spielbank-Gebäude) werden Schlafsäcke und Kleidung ausgegeben.
Wo können Obdachlose sich aufwärmen?Es gibt eine Vielzahl an Angeboten, auf die Sie Obdachlose aufmerksam machen können: In der Ökumenischen Essenausgabe in der Reformierten Kirche, Lavesallee 4, gibt es montags bis freitags von 11.30 bis 13.30 Uhr kostenlos warme Mahlzeiten. Tagsüber sind unter anderem der Kontaktladen Mecki am Raschplatz und Mecki II im Spielbank-Gebäude (Lister Meile 2) geöffnet. Der Tagestreff der Caritas am Leibnizufer bietet an fünf Tagen in der Woche Aufenthalt, Beratung oder eine warme Dusche. Und nachts können Obdachlose sich von 20 bis 6 Uhr im „Café Nachtlicht“ aufwärmen (im Mecki II, Lister Meile 2).
Gibt es zu wenige Notunterkünfte für Obdachlose?„Es gibt momentan ausreichend Unterkünfte, niemand bräuchte auf der Straße zu schlafen“, sagt Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter verschiedener Einrichtungen gäben auch Fahrkarten an Betroffene aus, damit diese die Unterkünfte erreichen könnten. Es sei daher derzeit auch nicht nötig, Kirchen – wie etwa vor drei Jahren die Marktkirche – als Notschlafplätze zu öffnen.
Warum gibt es Obdachlose, die dennoch im Freien schlafen?Teils wollen diese nicht in Unterkünfte gehen, weil sie fürchten, dort bestohlen oder belästigt zu werden. Teils sind sie selbst psychisch nicht in einer Verfassung, in der sie sich dort wohlfühlen würden.
Wo kann ich Sachspenden für Obdachlose abgeben?Das Diakonische Werk nimmt saubere und intakte Kleidung in den Kleiderkammern entgegen. Diese befinden sich an der Burgstraße 10 (Terminvereinbarung unter 0511-3687177) und an der Berliner Allee 8 (montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und nach telefonischer Anmeldung unter 0511-9904059). „Benötigt werden vor allem Schlafsäcke, Isomatten und Winterkleidung“, sagt Diakoniepastor Feldkamp.
Wie kann ich mich selbst für Obdachlose engagieren?Es werden noch Ehrenamtliche gesucht, die Lebensmittelspenden transportieren und Lebensmittel ausgeben, insbesondere in den Kontaktläden Mecki am Raschplatz und Dück an der Berliner Allee. Interessierte können sich beim Diakonischen Werk unter (0511) 990400 melden.