Schon Ende Oktober zeichnete sich der steigende Trend ab. Zum Beginn der dunklen Jahreszeit zählte die Polizeidirektion bereits 1127 Einbrüche in Hannover und den Umlandkommunen. Damals teilte ein Sprecher mit, das Einbruchsgeschehen verlaufe stets in Wellen – und nähere sich nach wie vor den Zahlen vor der Corona-Pandemie an. Zum Vergleich: 2019 waren es regionsweit noch 1730 Delikte und damit fast 200 Taten mehr als jetzt.
Wie schon 2022 verzeichnet Bothfeld-Vahrenheide die meisten Taten. Laut Polizeistatistik schlugen die Einbrecher 149-mal zu, in 82 Fällen scheiterten sie (55 Prozent). Im Vorjahr verzeichnete der Bezirk 109 Einbrüche. Mögliche Gründe: Unter anderem im Stadtteil Isernhagen-Süd stehen viele Einfamilienhäuser, außerdem bietet die A2 optimale Fluchtmöglichkeiten. Auf Platz zwei liegt Vahrenwald-List mit 100 Einbrüchen. Damit sind es seit Langem wieder zwei Bezirke mit dreistelligen Zahlen. 2022 waren es im bevölkerungsreichsten Bezirk bloß 66 Delikte (+55 Prozent). Den dritten Rang 2023 belegt Mitte mit 83 Taten, im Vorjahr waren es 72.
In Bothfeld-Vahrenheide ist 2023 auch die Wahrscheinlichkeit am größten gewesen, Opfer eines Einbruchs zu werden. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl im Bezirk gab es 29,8 Delikte pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (2022: 21,9). Abgesehen davon gibt es 2023 noch zwei weitere Bezirke mit einem Einbruchsrisiko von mehr als 20 Fällen: Mitte liegt auf Platz zwei mit 22,4 Taten (19,4), dahinter folgt im Südosten Kirchrode-Bemerode-Wülferode mit 20,3 Einbrüchen je 10.000 Einwohner (16). Im Vorjahr belegte noch Buchholz-Kleefeld mit 18,6 Delikten den dritten Rang. Der Bezirk kommt 2023 bloß auf einen Wert von 13,2.
Er ist zwar unmittelbarer Nachbar von Bothfeld-Vahrenheide, doch die Einbrüche schwappen nicht über die Grenze: Misburg-Anderten verteidigt seinen Platz als Bezirk mit den wenigsten Taten. 2023 waren es 33 Fälle – und damit nur einer mehr als 2022. Mit etwas Abstand folgt Ricklingen auf Platz zwei mit 40 Einbrüchen (2022: 52), den dritten Rang bei den geringsten Fallzahlen belegt 2023 Ahlem-Badenstedt-Davenstedt. Dort waren es im abgelaufenen Jahr 41 registrierte Einbrüche (52). 2022 lagen noch Döhren-Wülfel mit 38 und Südstadt-Bult (48) auf den Plätzen zwei und drei.
Die erste Änderung: Ricklingen ist 2023 der sicherste Bezirk. Umgerechnet auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es lediglich 8,8 Delikte. Im Vorjahr ging der Titel noch nach Vahrenwald-List (9,4). Hinter dem aktuellen Spitzenreiter reiht sich – wie schon 2022 – Misburg-Anderten als einziger weiterer Bezirk mit einstelligem Wert ein: 9,7 Taten. Herrenhausen-Stöcken folgt mit kleinem Abstand und 11,8 Einbrüchen. Den dritten Rang erlangte 2022 noch Döhren-Wülfel mit damals umgerechnet elf Delikten. Der städtische Durchschnitt 2023 liegt bei 16,1 Taten. Sie ist die größte Kommune im Umland, folglich ist der Titel nicht überraschend: Garbsen hat 2023 regionsweit die höchsten Einbruchszahlen außerhalb Hannovers zu verzeichnen. 88 waren es laut Polizeistatistik – immerhin eine Tat weniger als 2022. Doch auch damals bedeutete es schon Platz eins. Dahinter reiht sich wieder Langenhagen ein, das laut Einbruchsradar auf 71 Fälle kommt (2022: 63). Danach folgt erst mit einigem Abstand Wunstorf mit 55 Delikten (32). Diesen Rang belegte im Vorjahr noch Lehrte mit 51 Taten (2023: 52).
Im Einwohner-Einbrüche-Verhältnis besteht im Umland in Isernhagen das größte Risiko. Umgerechnet auf 10.000 Menschen gab es 17,2 Delikte (2022: 12,7). Der Spitzenreiter im Vorjahr war dagegen Garbsen, damals reichten 14,6 Einbrüche für den unrühmlichen Titel. Dort sind die Werte 2023 aber gesunken – allerdings bedeutet das nach wie vor Rang zwei mit 13,8 Fällen. Langenhagen als zweitgrößte Umlandkommune kommt auf den dritten Platz: 12,5 Einbrüche je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (2022: 11,5). Der Durchschnitt außerhalb Hannovers liegt 2023 bei 10,3 Taten.
Während im Norden nahe der A2 die Einbruchszahlen hoch sind, ist der Süden das genaue Gegenteil: Pattensen verzeichnet bloß zehn Delikte, davon scheiterten drei. Im Vorjahr schaffte Wennigsen das mit genauso vielen Taten. 2023 reichen die aktuell 13 Fälle lediglich für die zweite Position, dahinter folgt Springe mit 16 registrierten Fällen (13). Als einzige weitere Kommune verzeichnet Burgwedel in diesem Jahr mit 17 Delikten weniger als 20 Einbrüche. Zuletzt gab es 2021 einstellige Werte: in Springe, Hemmingen, Wennigsen, Uetze, Burgwedel und Gehrden.
Schon zum dritten Mal in Folge geht der Titel der sichersten Umlandkommune nach Springe. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Einbruchs zu werden, liegt im Südwesten bei 5,3 Taten pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit wurde Springe seit 2021 von keiner anderen Kommune überholt, davor ging der Titel noch ins benachbarte Pattensen.
Immerhin: Dort reicht der aktuelle Wert von 6,6 Taten immer noch für den dritten Platz (2022: 7,9). Zwischen Springe und Pattensen drängt sich in diesem Jahr allerdings Laatzen: Die Kommune verzeichnet 2023 bloß 6,1 Einbrüche je 10.000 Einwohner. Im Vorjahr lag der Wert mit 10,7 Delikten noch deutlich höher.