Mangas, Influencer
und eine gute Partnerschaft
Der japanische Generalkonsul Shinsuke Toda besucht die KGS Pattensen und lobt
die Zusammenarbeit mit Partnerschule in Japan

Große Begeisterung für Japan: Die KGS -AG begrüßt den Generalkonsul Shinsuke Toda (mitte sitzend).Foto: Tobias Lehmann
Pattensen. Das ist schon eine besondere Ehre: Der japanische Generalkonsul Shinsuke Toda hat die KGS Pattensen besucht. Grund dafür ist die dort seit rund sechs Jahren laufende Japan-AG. Toda dankte der Schule für die Initiierung des Schüleraustauschs. „Die jungen Menschen lernen auf diese Weise, dass wir trotz der großen Entfernung und der unterschiedlichen Kulturen auch viele Gemeinsamkeiten haben. So kann dann auch die nächste Generation die gute Partnerschaft zwischen unseren Ländern weitertragen“, sagte er.Die Begeisterung für die Japan-AG ist bei den Schülerinnen und Schülern groß. Aktuell nehmen mehr als 20 Jugendliche aus den Jahrgängen neun bis zwölf daran teil. Geleitet wird die AG von Nikolas Grote, Jennifer Jollet und der in Japan geborenen und heute an der KGS Pattensen unterrichtenden Mari Ota-Lorenz. Jollet hält sich mit ihrer Begeisterung für Japan nicht zurück. „Mein Zugang waren damals Mangas und Animes“, sagte sie. Die Lehrerin gab offen zu, dass sie ein Fan der in den vergangenen Jahren immer beliebter gewordenen animierten Serien und Filme aus Japan ist. Toda lacht. „Das nennen viele Leute als Erstes“, sagte er.

Doch die Schülerinnen und Schüler der AG geben auch noch weitere Gründe an, weshalb Japan bei ihnen so beliebt ist, wie zum Beispiel die Musik und das Essen. Jollet ergänzte, dass zudem immer mehr Influencer im Netz begeistert über Japan berichten und teilweise sogar ihre Reisen dorthin dokumentieren.

Für zwölf Schülerinnen und Schüler der AG ging es kürzlich in Begleitung der Lehrkräfte zum Gegenbesuch nach Japan. Erst im August hatten 13 Jugendliche der Naruto High School Pattensen besucht. Es war das erste Mal in der bereits mehrjährigen Partnerschaft zwischen beiden Schulen, dass japanische Jugendliche die KGS besuchten.

Toda erfuhr davon und wollte daraufhin die Schule, von der die japanischen Besucherinnen und Besucher schwärmten, kennenlernen. Er wies darauf hin, dass Niedersachsen und die Präfektur Tokushima in Japan viel verbindet, Lüneburg und Naruto sind seit 1974 Partnerstädte. Die Suche nach einer Partnerstadt in Deutschland ging damals von Naruto aus. Dort war im Ersten Weltkrieg das Gefangenenlager Band mit rund 1000 deutschen Inhaftierten angesiedelt.

Das Lager wurde für seine recht humane Behandlung der Gefangenen bekannt. Diese bedankten sich am Ende des Ersten Weltkriegs mit der erstmaligen Aufführung von Beethovens 9. Symphonie in Japan. Noch heute wird an mehreren Orten in Naruto der Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen gedacht.

Druckansicht