Tiere statt Tennis oder Tablet
Bei einer Kinderkonferenz haben die Schülerinnen
und Schüler ihre Wünsche zum Ganztagsangebot geäußert

Können auswählen: Mit Klebepunkten markieren die Kinder ihre Spitzenreiter.Fotos (3): Stephanie Zerm
Laatzen. Wie soll das Ganztagsangebot an den Laatzener Grundschulen aussehen? Das wollte die Stadt jetzt von den Schülerinnen und Schülern selbst wissen. Bei einer Kinderkonferenz im Kinder- und Jugendzentrum konnten mehr als 70 Klassensprecher und -sprecherinnen der dritten und vierten Klassen aus den sieben Laatzener Grundschulen ihre Wünsche äußern. Unter dem Motto „Mitreden. Mitgestalten. Mitbestimmen – Kinder gestalten ihre Schule!“ haben die Jungen und Mädchen in fünf Workshops ihre Ideen ausgearbeitet. Dabei ging es um die Themen „Sport und Power“, „Kunst und Bühne“, „Unsere Erde schützen“, „Alle dabei – Miteinander stark!„ und „Coole Technik“.

Nach den Workshops stellten die Kinder ihre Vorschläge vor. Dann konnten alle darüber abstimmen. Dabei zeigte sich: Chillen ist bei den Kindern nicht angesagt. Für den Vorschlag einer Chill-AG mit Entspannungsmusik stimmte lediglich ein Schüler.

Noch schlechter kamen Basteln und Malen, Tennis und Basketball, Brettspiele und Toben weg. Für diese Vorschläge stimmte kein einziger der mehr als 70 Schülerinnen und Schüler. Ebenfalls nicht hoch im Kurs stehen bei den Jungen und Mädchen Lernangebote mit dem iPad und Youtube, mit Tablets Sprachen lernen und Müllsammeln. Auch Fußball fand bei den Kindern keinen großen Anklang. Nur drei stimmten dafür.

Was sich dagegen die Mehrzahl aller Kinder wünscht, sind Angebote mit Tieren. Ganz oben auf der Liste stehen Tiere in der Schule, gefolgt von einer Tier-AG, einer Tierschutz-AG, in der Vogelhäuser gebaut werden können, Besuche im Wald und im Zoo sowie auf einem Bauernhof.

Ebenfalls angesagt sind Zocken an der Konsole, ein Computerraum mit Computerspielen, Kopfhörer zum Musikhören, ein Kino, kreative Computerspiele wie Minecraft und selber Filme drehen. Auch Musikmachen am Computer, eine Zirkus-AG und Ballett stehen hoch im Kurs.

Sehr wichtig ist den Jungen und Mädchen auch das Thema Essen. Die große Mehrzahl stimmte für Wahlmöglichkeiten in der Mensa und eine Auswahl mit vegetarischen und allergikerfreundlichen Mahlzeiten. Außerdem soll es ein Büfett und einen Wochenplan geben. Viele wünschen sich eine Koch-AG mit selbst geerntetem Gemüse.

Stadtrat Jörg Sporleder und Ali Kara, Laatzens Fachbereichsleiter Bildung, versprachen, die Wünsche der Kinder in die Planung einzubeziehen. Der größte Wunsch der Jungen und Mädchen ist dabei aber wohl nicht umsetzbar: „Ein Zoo in der Schule mit Hunden, Katzen und eventuell Löwen ist nicht möglich“, bedauerte Sporleder. Denkbar sei aber eine AG zum Thema Tiere. „Wir werden eure Wünsche berücksichtigen und AG-Angebote zum Thema Tiere, Sport und Computer machen“, versprach Sporleder. „Und ich denke, wir werden auch an jeder Schule eine Koch-AG haben“, ergänzte Kara. Trotz der geringen Nachfrage bei der Kinderkonferenz sei auch eine Fußball-AG geplant. „Es wird an zwei Tagen im Halbjahr Turniere zwischen den Grundschulen geben“, kündigte Kara an.

Organisiert wurde die jährliche Kinderkonferenz von den schulischen Jugendsozialarbeiterinnen der Stadt zusammen mit der Schulsozialarbeit des Landes Niedersachsen und den Mitarbeitenden der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Das Ganztagsangebot an den sieben Laatzener Grundschulen startet im August 2026. An zwei Grundschulen, der an der Rathausstraße und an der Pestalozzistraße, übernimmt die Stadt selber die Trägerschaft, für die restlichen fünf ist die AWO Träger. „Wir nehmen die Anregungen mit, werden sie mit den Schulen besprechen und gucken, was machbar ist“, sagte Anja Meyer von der AWO.





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