Wird es Baumgräber baldin mehr Stadtteilen geben?
Die Verwaltung überarbeitet das Konzept für Hemmingens Friedhöfe

Der Friedhof Hemmingen-Westerfeld: Baumgräber werden immer beliebter.Foto: Tobias Lehmann
Hemmingen. Veränderungen im Bestattungswesen sind ein sensibles Thema - das weiß man auch in der Hemminger Verwaltung. Und doch will die Stadt das Konzept für die sieben städtischen Friedhöfe in Arnum, Devese, Harkenbleck, Hemmingen-Westerfeld, Hiddestorf, Ohlendorf und Wilkenburg jetzt überarbeiten und das Angebot teils erweitern.

Im Fokus stehen dabei besonders die Baumbestattungen, die immer beliebter werden. Zurzeit gibt es das Angebot aber nur auf den Friedhöfen in Arnum und Hemmingen-Westerfeld.

Unter anderem Mitglieder der Nikolaikirchengemeinde Hiddestorf hatten sich Baumgräber schon vor zwei Jahren auch in ihrem Stadtteil gewünscht. Das Problem bei Baumgräbern sei jedoch der Platz, erläutert die Stadtverwaltung nun: Gerade auf kleineren Friedhöfen müsse zunächst geschaut werden, ob es dort den entsprechenden Raum für die Anpflanzung neuer Bäume gibt.

Das Angebot der Baumbestattungen in Arnum und Hemmingen-Westerfeld besteht seit 2007. Die Stadt wählt dafür den entsprechenden Baum für die Urnenbestattung selbst aus. Eine Plakette mit dem Namen sowie den Geburts- und dem Sterbedaten des Verstorbenen kann auf Wunsch der Hinterbliebenen angebracht werden. Eine weitere Gestaltung des Grabes ist allerdings nicht erlaubt.

Die Stadtverwaltung schließt nicht aus, dass das derzeitige Angebot von Erd- und Urnenbestattungen erweitert wird. Dazu sollen jetzt Wünsche aus den jeweiligen Stadtteilen ausgewertet werden. „Hier steht aber noch nichts Konkretes fest“, heißt es im Rathaus. In der Nachbarkommune Pattensen wird zum Beispiel gerade darüber diskutiert, ob künftig auch Tuchbestattungen möglich sein sollen. Dabei werden Verstorbene nicht in einem Sarg, sondern in einem Leichentuch beigesetzt.

Die Aufnahme neuer Bestattungsformen in die Friedhofssatzung der Stadt sei grundsätzlich immer möglich, wenn diese auf den Friedhöfen realisierbar sind, so die Einschätzung der Stadtverwaltung. Abgesehen von möglichen Platzproblemen seien die Flächen für die Ausweisung neuer Grabarten jedoch geeignet. Lediglich auf dem Friedhof in Arnum könne es aufgrund des hohen Grundwasserstands zu Einschränkungen kommen. Die Verwaltung will sich noch nicht festlegen, zu welchem Zeitpunkt das neue Konzept für die Friedhöfe fertig sein wird.

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