Viele Kanäle müssen saniert werden
Kamerafahrt zeigt Einsturzgefahr in Harkenbleck

So sieht es unter der Straßendecke aus: Marode Kanäle in Hemmingen.Foto: BPI Hannover/Stadt Hemmingen
Hemmingen. Am Katzenwinkel in Harkenbleck droht die Straße einzubrechen, wenn nicht bald der Regen- und der Schmutzwasserkanal dort saniert wird. Das teilte Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) kürzlich in einem Ratsausschuss mit. Der Katzenwinkel ist eine Anwohnerstraße in einem Wohngebiet.

Auch anderswo in Harkenbleck seien Kanalsanierungen notwendig, dort aber vorwiegend bei den Regenwasserleitungen. „Es besteht akuter Handlungsbedarf“, sagte Dingeldey. Die Stadtverwaltung erstelle eine Prioritätenliste und ein Sanierungskonzept. 87 Leitungen seien in Harkenbleck mit der Kamera erfasst worden. Darunter seien einige Kanäle, die kurzfristig saniert werden müssen. Die Arbeiten seien noch auszuschreiben, aber sie sollen spätestens Ende dieses Jahres beginnen und 2026 fortgesetzt werden.

Ein Großteil des Hemminger Kanalnetzes sei am Ende seiner Nutzungsdauer. Die Untersuchung in Harkenbleck sei 2024 beauftragt worden, nun lägen die ersten Ergebnisse vor. Nach Wilkenburg noch in diesem Jahr folgt 2026 Devese. Die Kamerauntersuchungen für Arnum, Hemmingen-Westerfeld, Hiddestorf und Ohlendorf seien für 2027 geplant. „Wir müssen unsere Kanäle in Griff bekommen“, sagt Dingeldey. Im laufenden Haushalt stehen 1,45 Millionen Euro für Regenwasserkanäle und im Etat 2026 sind es 1,5 Millionen Euro. Für Schmutzwasserkanäle sind im aktuellen Haushalt 700.000 Euro vorgesehen und fürs nächste Jahr eine Million Euro.

Im Juni 2024 war der Kirchdamm in Hemmingen-Westerfeld überraschend für etwa zwei Wochen in beide Richtungen gesperrt worden. In Höhe der Volksbank war ein Kanal eingebrochen. Die gesamte Straße drohte an der Stelle abzusacken. Der Grund: Der Hausanschluss einer Schmutzwasserleitung war beschädigt und musste auf einem etwa einem Meter langen Stück ausgewechselt werden. Im März 2023 klaffte plötzlich ein etwa 70 Zentimeter breites und ebenso tiefes Loch im Gertrud-Kochanowski-Weg in Devese. Wegen eines Kanalschadens war dort die Erde abgesackt.

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