Bürgermeister Kai Eggert betont die Signalwirkung der Veranstaltung: „Die Laatzener Mobilitätstage sind mehr als eine Veranstaltung – sie sind ein Mitmach-Fest: Ausprobieren, Lernen, Auszeichnen und gemeinsam Schritte zu sicherer, sauberer Mobilität gehen.“
Zur Eröffnung am Donnerstag, 18. September, spricht ab 15 Uhr der stellvertretende Bürgermeister Ernesto Nebot Pomar vor dem Stadthaus. Im Anschluss werden die Teilnehmenden des Stadtradelns ausgezeichnet. Ab 16 Uhr kommen bei einer Fahrradauktion der Hannoverschen Werkstätten 15 gebrauchte Räder unter den Hammer. Parallel dazu lädt die Polizei auf dem Rathausparkplatz zu einem Verkehrsparcours ein. Ein besonderes Dialogformat eröffnet Mehr Demokratie e.V. ab 16 Uhr im Nachbarschaftshaus: In moderierten Gesprächsrunden können Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen und Wünsche für die Mobilität der Zukunft äußern. Ein Höhepunkt folgt um 17 Uhr mit einer Live-Schaltung in die Partnerstädte, in deren Rahmen die Ergebnisse der International Cycling Competition vorgestellt werden. Der Wettbewerb war erstmals gemeinsam mit den Partnerkommunen ausgetragen worden.
Am Freitag, 19. September, zwischen 9 und 13 Uhr verwandelt sich die Marktstraße in eine autofreie Aktionsfläche. Die Stadt sperrt den Abschnitt zwischen Albert-Schweitzer-Straße und Erich Kästner-Schulzentrum von 7.30 bis etwa 16 Uhr beidseitig für den motorisierten Verkehr. „Wenn Straßen zeitweise dem motorisierten Verkehr entzogen werden und der Parkplatz zum Fahrradparkplatz wird, entsteht Raum für Begegnung, Bewegung und neue Ideen. Von Sportunterricht bis zum Wohnraum für Jung und Alt, Kinderwagen und e-Rolli. Es entsteht ein Raum für Dialog, Kennenlernen, Verstehen und Rücksichtnahme“, erläutert Klimaanpassungsmanager Jörg Eibich. „Diese Toleranz miteinander brauchen wir im zunehmenden Straßenverkehr als Basis für nachhaltige Zukunftsentscheidungen.“
Für Abwechslung sorgt eine breite Palette an Aktionen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bietet eine Verkehrsschule an, das Netzwerk für Flüchtlinge betreibt eine mobile Fahrradwerkstatt. Hoch hinaus geht es an der sieben Meter hohen Kletterwand des CAN e.V., während das Kinder- und Jugendbüro ein Gokart-Rennen organisiert.
Weitere Akzente setzen die Wasserbar von Enercity, die Gesamtkirchengemeinde mit einem Outdoor-Wohnzimmer, das Deutsche Rote Kreuz mit Fahrradrikscha und Fahrdienst sowie die Initiative Menschen mit Behinderung. Deren Vertreter Dieter Mahler weist auf die Vielfalt moderner Mobilitätsangebote hin: „Es gibt heute vielfältige Möglichkeiten auch mit körperlichen Einschränkungen mobil zu sein. Endlich werden wir gesehen und gehört. Mobilität für alle!“
Die Stadtbücherei bringt jungen Teilnehmenden Programmierangebote mit e-bots näher, während das Kollektiv veloZhera ein ungewöhnliches Mobil präsentiert. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des Reise-CO-Quiz von JANUN e.V., ergänzt durch Hilfen zur Berechnung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks. Stadtteilbüro und Stadtplanung geben Einblicke in die weiteren Schritte zur Neugestaltung der Marktstraße und des Marktplatzes.
Die Backgammon-Gruppe des Stadthauses lädt zum Mitspielen ein, der Ordnungsdienst demonstriert die Fahrradstaffel und veranstaltet auf einer Rennstrecke Geschwindigkeitsmessungen mit Schülerinnen und Schülern.
Wie bereits bei der Wasserwoche beteiligen sich die Albert-Einstein-Schule und das Erich Kästner-Schulzentrum mit eigenen Beiträgen. Auf der Marktstraße werden Sportstunden, Spielangebote sowie Yoga- und Entspannungsübungen abgehalten. Die Foto-AG dokumentiert das Geschehen. Auch die Grundschule Grasdorf bindet Mobilitätsaktionen in ihren Unterricht ein. Für mehr Sicherheit im Umfeld der Grundschule Pestalozzistraße richtet die Stadt eine temporäre Haltestelle für sogenannte „Elterntaxis“ ein.
Mit den Aktionen erfüllt Laatzen die Voraussetzungen für die Bewerbung um den Europäischen Mobilitätspreis. Dazu gehören ein dauerhafter Impuls für nachhaltige Mobilität, ein mindestens sechsstündiger autofreier Tag sowie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen. Angemeldet wurden unter anderem die International Cycling Competition, die Mobilitätstage selbst, das Dialogformat „Sprechen und Zuhören“, schulische Aktionen und die im Bau befindliche Bike&Ride-Anlage am Rethener Bahnhof.