Nachrückende wollen neue Impulse ins Jugendparlament bringen
Julia Kabore, Linus Ramhorst und Abby Thiedig sprechen über die Bedeutung von politischem Ehrenamt

Wechsel im Jupa: Jugendbürgermeister Ole Intemann (links) mit den neuen Mitgliedern Abby Thiedig, Julia Kabore und Linus Ramhorst.Foto: Torsten Lippelt
Hemmingen. Julia Kabore, Linus Ramhorst und Abby Thiedig haben etwas gemeinsam: Sie alle sind jetzt im Jugendparlament (Jupa) von Hemmingen nachgerückt.

„Ich mag es, mich mit Menschen zu unterhalten und auf dem neuesten Informationsstand zu sein“, begründet Abby Thiedig aus Hemmingen-Westerfeld ihr Engagement. Mit 15 Jahren ist sie die jüngste der drei Neumitglieder. Sie besucht die zehnte Klasse des KGS-Realschulzweiges in Hemmingen-Westerfeld. Ihre Großmutter, Mutter und sie selbst sind in Hemmingen aufgewachsen. „Dies ist ein wichtiger Ort für mich. Und es ist schön, mich so dafür einbringen zu können“, fährt Abby Thiedig fort.

Nach dem ersten Kennenlernen der anderen Mitglieder im Jugendparlament möchte sie die bereits laufenden Projekte des im Mai 2024 gewählten Gremiums unterstützen, vor allem das Schaffen von Treffpunkten für Jugendliche in deren Freizeit. „Da benötigt Hemmingen mehr davon, ob nun im Innen- oder Außenbereich.“

Auch Linus Ramhorst sieht hier einen seiner Arbeits- und Interessenschwerpunkte. „Es muss etwas für Jugendliche geben, um dort mehr Freizeit verbringen zu können. Dazu können auch hin und wieder gern mal Partyangebote kommen wie bereits jetzt die Poolpartys im Büntebad oder Konzerte im Jugendzentrum“, sagt der 17-Jährige aus Hiddestorf. Schön fände der Schüler des zwölften KGS-Gymnasialjahrganges es auch, wenn die Oberstufenschüler keine 18 Euro für ihre Monats-Busfahrkarte zur KGS bezahlen müssten. Bis zur zehnten Klasse sei die Busnutzung für die Schülerinnen und Schüler frei. Der Hiddestorfer sagt, er finde es gut, dass durch die Interessenvertretung Beschlüsse, die die Hemminger Jugendlichen betreffen, durch diese selbst mitgestaltet werden können „und wir so ein Mitspracherecht in der Politik haben“.

Die Arnumerin Julia Kabore betont: „Politisches Engagement ist wichtig, auch mit den Erwachsenen im Rat.“ Die 19-Jährige hat in diesem Sommer ihr Abitur an der Goethe-Schule in Hannover-Herrenhausen abgelegt und schon über Jahre persönliche Erfahrungen als Schülersprecherin gesammelt. „Toll, dass es das Schülerparlament gibt. Hemmingen ist schön und cool“, lobt sie und ergänzt: „Es gibt schon sehr gute Freizeitangebote hier. Aber ich hoffe, man findet in dieser schönen Gegend noch mehr Orte für Jugendliche zur Entfaltung – das wäre super.“ Die Stadt Hemmingen sollte diesbezüglich durchaus etwas mehr für eine positive Außendarstellung tun.

Kabore, Ramhorst und Thiedig sind nachgerückt, weil drei der gewählten Mitglieder des Jugendparlamentes nach Beendigung ihrer Schulzeit Hemmingen wegen ihres Umzuges in eine andere Stadt verlassen haben. Die laufende Wahlperiode endet im Mai 2026. Zum Thema Jugendplätze in Hemmingen, Ideen zu Standorten und Wünschen zu deren Ausgestaltung läuft aktuell eine Onlinebefragung durch das Jugendparlament. Im Stadtgebiet gibt es zurzeit 34 Spielplätze für Kinder, aber kaum Aufenthaltsorte für Jugendliche. In einer Umfrage der Jugendpflege unter 500 Jugendlichen vor zwei Jahren hatten sich 95 Prozent einen Jugendplatz gewünscht.

Ein weiteres Projekt des Jugendparlaments ist die Einrichtung eines Tauschschranks in Arnum. „Wir haben bereits ein Betreuungskonzept dafür erstellt. Doch an weiteren Details arbeiten wir gerade noch“, sagt Jugendbürgermeister Ole Intemann.

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