Was für ein merkwürdiger Sommer! Nie weiß man, was man gerade anziehen soll, ohne zu frieren oder zu zerfließen. Ein ständiges Auf und Ab.
Wie das Leben. Da weiß man ja auch nie so genau, woran man gerade ist. Ruhige Zeiten mit Entspannung, wo alles läuft? Oder Chaos, Hektik, Sorgen, Stress? Manchmal kippt es überraschend schnell vom einen ins andere.
In der Hitze des Lebens blitzt mir oft ein Satz durch den Kopf: „Er führet mich zum frischen Wasser.“ Ein altes Trostwort aus der Bibel. Gott leitet mich dorthin, wo ich mich erfrischen kann. In einer neueren Bibelübersetzung heißt es: „Er leitet mich zu Ruheplätzen am Wasser, dort erfrischt er meine Seele.“
Ich mag dieses Bild, gerade im Sommer. Gott sucht in der Hitze des Alltags, in der Hitze des Sommers einen erfrischenden Platz am Wasser für mich aus. Dort darf ich mich ausruhen und mich stärken. Ich stelle mir dabei oft meinen Lieblings-Badesee vor. Den mit der schönen Wiese drumrum. Einmal eintauchen ins kühle Wasser. Einmal alle Hitze des Alltags vergessen und ein paar Schwimmzüge tun. Und dann erfrischt wieder ans Ufer treten und mich mit neuer Energie dem Alltagswahnsinn stellen.
An diesen stärkenden Ort will Gott mich leiten. Was für ein Geschenk! – Und es erfrischt sogar in Gedanken.
Diakonin
Katharina Reinhard