Feuerwehrleute erhalten Fitnesszuschuss
Politik in Laatzen beschließt Änderungen bei Aufwandsentschädigungen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte

Enorme körperliche Anstrengung: Atemschutzgeräteträger beim Löscheinsatz auf dem früheren Hellux-Gelände in Laatzen-Mitte im Jahr 2023.Foto: Astrid Köhler
Laatzen. Die Arbeit der Laatzener Feuerwehr basiert maßgeblich auf dem Ehrenamt. Mit etlichen Übungs- und Einsatzstunden stellen die Feuerwehrleute unter anderem sicher, dass der Brandschutz gewährleistet ist, bei Unfällen die technische Hilfe steht, bei Gesundheitsnotfällen Türen schnell geöffnet und Opfer per Drehleiter aus dem Haus oder der Wohnung befördert werden können.

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erhalten dafür schon jetzt Aufwandsentschädigungen, die nun in einigen Punkten aufgestockt werden sollen. Wer als Atemschutzgeräteträger oder -trägerin bei Einsätzen aktiv ist, erhält künftig auch einen Zuschuss für ein Fitnessstudio. 40 Prozent der Kosten übernimmt die Stadt Laatzen dafür – allerdings bei einer Maximalförderung von 40 Euro pro Monat.

Auch Feuerwehrleute, die wegen mehrerer Funktionen besonders engagiert sind, profitieren von der Neuregelung. Bislang erhielten die Amtsträger neben der Hauptfunktion nur die Hälfte der Entschädigungen, die für die jeweiligen Nebenfunktionen anfallen würden. Künftig sind es die vollen Sätze.

Die Ratspolitikerinnen und Ratspolitiker des zuständigen Ausschusses für Stadtentwicklung und Feuerschutz haben der neuen Satzung, in der unter anderem auch Namen von Funktionsbezeichnungen geändert wurden, bereits zugestimmt. Das letzte Wort hat der Rat der Stadt, der für September erwartete Beschluss gilt jedoch als Formalie.

Zumal die Stadt unterm Strich durch das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute viel Geld spart. Zwar dürfte die neue Satzung den städtischen Haushalt künftig um rund 15.000 Euro zusätzlich belasten. Im Vergleich zu einer Berufsfeuerwehr, wie sie etwa die Landeshauptstadt Hannover vorhält, sind die in Laatzen anfallen Aufwandsentschädigungen allerdings verschwindend gering: „Für einen 24-Stunden-Betrieb einer Berufsfeuerwehr eines Löschzuges sind 56 Planstellen erforderlich“, verdeutlichte dies Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald, der bei der Stadt auch den Fachbereich Ordnung und Bürgerservice leitet.

Zum Vergleich: Feuerwehrleute, die jährlich an zehn Übungsdiensten mit fünf Einsätzen teilnehmen, erhalten in Laatzen gerade einmal 50 Euro jährlich, bei je 20 Diensten und Einsätzen sind es 100 Euro. Zusätzlich entschädigt werden Funktionsträger: Angeführt wird die Liste vom Amt des Stadtbrandmeisters, der monatlich 300 Euro erhält. Bei den Ortsbrandmeistern sind es 200, bei Zugführern 75 und bei Gruppenführern 50 Euro.

Die neuen Zuschüsse für Atemschutzträger sollen sowohl der Fitness als auch der Motivation dienen, begründet die Stadtverwaltung die Neuerung. „Aufgrund der körperlichen Anstrengungen im Ausbildungs- und Einsatzdienst gelten für die Geräteträgerinnen und -träger erhöhte physische Anforderungen“, heißt es in der Beschlussdrucksache zum Thema. Die maximale Höhe von 40 Euro monatlich orientiere sich an Regelungen zur Gesundheitsförderung für Beamte.

Mit der neuen Satzung ändert die Laatzener Feuerwehr auch einige Bezeichnungen für ihre Funktionsstellen. Der bisherige stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart heißt künftig „Stadtkinderfeuerwehrwart“, der Posten der „Stadtbekleidungswarts“ entfällt, weil die Aufgabe bereits seit 2018 von städtischen Bediensteten übernommen wird.

Erst im Januar hatten Laatzens Ratspolitiker bei der Arbeit der Laatzener Feuerwehren an der Einnahmeseite geschraubt. Die Gebühren, die die Stadt in Einsatzfällen in Rechnung stellt, wurden teils deutlich erhöht.

Unabhängig davon bekräftigte der Feuerschutzausschuss die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements. „Auch sonst ist unsere Freiwillige Feuerwehr natürlich unbezahlbar“, sagte die Ausschussvorsitzende Mona Hosseini (Grüne).



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