„Der Zaun ist schon seit Jahren kaputt“, sagt die Café-Betreiberin. Das Schlupfloch wird offenbar viel genutzt, denn mittlerweile hat sich dort ein regelrechter Pfad gebildet. So gelangen immer wieder Leute auf die Anlage. Wostbrock ist wegen deren Hinterlassenschaften umso mehr verärgert. „Da liegen oft Tetrapacks, Colaflaschen, Pizzakartons, Taschentücher und andere Sachen im Park oder im Gebüsch“, berichtet sie von der unerwünschten „Ausbeute“ der Wochenenden.
Doch auch unter der Woche und tagsüber bleibe Abfall zurück. An besucherstarken Tagen seien die Mülleimer oft übervoll. „Manchmal lassen die Leute ihre Sachen vom Picknick auch einfach liegen“ berichtet Wostbrock. Die Reste werden dann von Ratten und Vögeln zerpflückt. „Wenn es zu schlimm aussieht, sammle ich die Sachen ein“, sagt die Gastronomin. „Es vermittelt unseren Gästen einen schlechten Eindruck, wenn hier überall Müll herumfliegt.“
Laatzens stellvertretender Ortsbürgermeister Siegfried-Karl Guder kennt die Situation. Der CDU-Ratsherr hatte schon im Frühjahr bei einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses darauf hingewiesen – und die Reparatur des Zauns sowie mehr Kontrollen gefordert. Nach der Sitzung habe es ein Gespräch zwischen der Betreiberin und der Verwaltung gegeben, sagt Stadtsprecherin Ilka Hanenkamp-Ley. Dabei sei es auch um die Müllproblematik gegangen, die die Stadt bereits seit mehreren Jahren beschäftige.
Für die Hauptsaison seien daher schon zusätzliche Mülltonnen aufgestellt worden, zudem habe man die Kontroll- und Pflegegänge optimiert. „Mit der demnächst anstehenden Nachbesetzung einer vakanten Stelle werden diese Gänge auch an Wochenenden intensiviert und verstetigt“, kündigt Hanenkamp-Ley an. Zudem seien weitere Gespräche mit Fachteams vorgesehen, um das Problem zu lösen.
Die Stadt weiß von zwei Stellen, an denen der Park abseits der offiziellen Wege betreten wird. „Im Bereich des benachbarten Fußballplatzes ist eine Stelle des Zauns beschädigt“, bestätigt die Sprecherin. Andernorts gebe es eine Lücke in der Bepflanzung, durch die eine Mauer leichter überstiegen werden könne.
Ob tatsächlich nächtliche Besucher für den wilden Müll und den defekten Zaun verantwortlich sind, lässt sich laut Hanenkamp-Ley nicht belegen. „Die Hinweise stammen von den Betreibern des Cafés“, sagt sie. Die Stadt wiederum sehe keinen Zusammenhang zum benachbarten Fußballplatz oder zum Jugend-Aktivplatz.
Die Lücke in der Bepflanzung sei erst kürzlich entstanden, sie werde zeitnah geschlossen, so Hanenkamp-Ley. Auch der Zaun solle instand gesetzt werde. Reparaturen und Nachpflanzungen gehörten zu den laufenden Pflege- und Instandhaltungsarbeiten im Park, erklärt sie. Grundsätzlich gebe es Zäune, Mauern, Hecken und Büsche aus optischen und versicherungstechnischen Gründen – um den Park von den Nachbargrundstücken abzugrenzen. Aber: „Die Einfriedung dient nicht dazu, den Park unüberwindbar zu sichern.“ Ob sich nächtliche Gäste dadurch abhalten lassen, bleibt also fraglich.
Die Stadtsprecherin sagt dazu: „Nächtliche unerlaubte Aufenthalte sind die absolute Ausnahme und haben bislang zu keinen größeren Problemen geführt.“ Die große Mehrheit der Besucherinnen und Besucher respektiere die Schließzeiten des Parks, die in den Sommermonaten von 21 bis 7 Uhr dauern. Der überwiegende Teil des Mülls entstehe während der regulären Öffnungszeiten, so Hanenkamp-Ley. Der Unrat werde von Stadtbeschäftigten regelmäßig entfernt – auch an Wochenenden.
Wegen der personellen Situation seien die Kontroll- und Pflegegänge aber derzeit allerdings nicht an jedem Wochenende möglich. Mit der Nachbesetzung der vakanten Stelle solle sich das ändern. Zusätzliche nächtliche Kontrollen seien vorerst klein Thema: „Die letzte Kontrolle erfolgt gegen 21 Uhr, wenn der Wach- und Schließdienst die Tore schließt.“
Die Stadtsprecherin weist ihrerseits auf ein Problem im Park der Sinne hin: „In jüngster Zeit erreichen die Stadt vermehrt Beschwerden von Parkbesuchern, dass ein Mann im Bereich des Gartenhauses Geld für die Nutzung der städtischen und kostenfreien Toilette verlangt.“ Dies komme offenbar besonders dann vor, wenn das Café geöffnet, die städtische Information aber nicht besetzt ist. Anzeige sei deshalb noch nicht erstattet worden. Doch Hanenkamp-Ley betont ausdrücklich: „Die Nutzung der Toilette im Gartenhaus ist grundsätzlich kostenfrei.“