„Wir sind eine der wohl deutschlandweit wenigen Kommunen, in denen es schon seit geraumer Zeit keine Wartelisten gibt und auch kurzfristig Hinzugezogene jederzeit einen Platz für ihre Kinder bekommen können“, sagt Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD). Ein Grund dafür sind auch die schon seit Jahren deutlich sinkenden Geburtenzahlen. Wurden 2016 in Pattensen noch 232 Kinder geboren, waren es im vergangenen Jahr nur noch 99. In diesem Jahr rechnet die Stadt mit 70 Neugeborenen. Die Stadtverwaltung teilt mit, dass dies ein bundesweiter Trend sei und kein spezifisches Problem in Pattensen.
Insgesamt verzeichnet die Verwaltung für das vergangene Jahr 253 in Pattensen lebende Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren. Davon sind 172 Kinder in Krippen und Tagespflegeangeboten untergebracht. Für die übrigen Kinder soll kein Bedarf angemeldet sein. Insgesamt verfügt die Stadt über 199 Krippenplätze. Im Kindergartenalter von drei bis sechs Jahren sind in Pattensen 491 Kinder gemeldet. 474 Kinder besuchen Kindergärten. 572 Kindergartenplätze stehen zur Verfügung. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Stadt mit 173 freien Kindergartenplätzen.
Dennoch gibt es nach Aussage von Schumann auch einen Mangel. Dieser bezieht sich auf die wohnortnahe Versorgung in Jeinsen, Thiedenwiese und Vardegötzen. Dort gibt es aktuell keine Krippe und lediglich eine Kindergartengruppe. Dabei gibt es einen Platzbedarf für rund 20 Krippenkinder und etwa 50 Kindergartenkinder, von denen aktuell 25 in der einen Gruppe vor Ort untergebracht sind. Die anderen Kinder werden überwiegend in Kindertagesstätten in Schulenburg betreut.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Kinder in Jeinsen vorübergehend durch Zuzüge im Neubaugebiet Zum Holze/Am Obstgarten gestiegen ist. Unter anderem wegen der sinkenden Geburtenzahlen soll der Bedarf in Jeinsen absehbar aber wieder sinken. Es wird deshalb empfohlen, für Jeinsen maximal nur mit einer Kindergartengruppe und einer zusätzlichen Krippengruppe zu planen. Auch dann müsse bereits berücksichtigt werden, dass dies möglicherweise freie Plätze und damit wirtschaftliche Folgen für die Einrichtungen in Schulenburg bedeuten könnte.
Ortsbürgermeister Günter Kleuker (UWJ) macht jedoch deutlich, dass auf eine Kindertagesstätte in Jeinsen nicht verzichtet werden kann. „Nach unseren Grundschulkindern sollten nicht auch noch die jüngeren Kinder zur Betreuung nach Schulenburg gefahren werden müssen“, sagt er.
Der Rat der Stadt hatte dem Ortsteil versprochen, dass in der 2023 geschlossenen Leinetalschule eine neue Kindertagesstätte eingerichtet wird. Der Ortsrat in Jeinsen hatte sogar schon eine Bürgerbefragung zur Nachnutzung der dann frei werdenden Räume der Kindertagesstätte an der Jahnstraße veranlasst. Die Vorschläge reichten vom Allzweckraum bis zum Jugendtreff.