Zudem sind historische Arbeitsgeräte und Transportwagen zu sehen. Den Aufwand, der einst für die Pflanzenkultur betrieben wurde, war immens. Um kostbare, kälteempfindliche Gewächse zeigen zu können, ließen die hannoverschen Herrscher unter anderem eigens dafür das Galeriegebäude und das Orangeriegebäude errichten. Der Große Garten selbst wurde zum 350. Geburtstag herausgeputzt. Der Orangenplatz vor dem Galeriegebäude ist wieder so angelegt worden, wie er im 18. Jahrhundert aussah. Er bietet der kostbaren Zitrussammlung eine sommerliche Bühne. Im Feigengarten hinter der Grotte von Niki de Saint Phalle offenbaren die überarbeiteten Erdgewächshäuser, wie raffiniert sie früher zur Treiberei beheizt wurden. Der Pferdemist, der einst für Wärme sorgte, kommt allerdings nicht mehr zum Einsatz. Alte und neue Gemüsesorten sind hier zu sehen, darunter der „Hirschhornsalat“ aus dem 16. Jahrhundert. Auch Obstanbau ist im Großen Garten wieder zu finden. Einer der sogenannten Triangelgärten am Südostende des Großen Gartens nahe der Großen Fontäne ist mit Apfelbäumen in historischen Sorten bepflanzt worden, um an die frühere Funktion als Nutzgarten zu erinnern. Auf speziellen Stellagen präsentieren sich blühende Nelken in großer Vielfalt. Die hübschen Sommerblumen haben eine mindestens 2000-jährige Geschichte als Zierpflanzen und waren zur Barockzeit sehr beliebt. Ein besonderes Erlebnis für die Gäste sind Gondelfahrten auf der Graft: Vom 23. bis zum 31. August gleitet eine original venezianische Gondel über den Wassergraben – ein seltener Genuss, der einst zu den Vergnügungen der höfischen Gesellschaft zählte. Die 20-minütige Fahrt kostet 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro zuzüglich zum Eintritt und muss vorab online beim Veranstalter „Alstergondel“ gebucht werden. Die Ausstellung „Gartenkunst aus Meisterhand“ ist täglich geöffnet, montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Der Besuch der Ausstellung ist im Eintrittspreis der Herrenhäuser Gärten enthalten. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist der Eintritt frei.