Reicht das Personal für den Badebetrieb im Sommer?
Das Fachpersonal in Hemmingens Bädern fehlt.Schuld sollen unter anderem der Fachkräftemangel sowie der demografische Wandel sein.

Immer auf Personalsuche: Die beiden Geschäftsführer der gemeinnützigen Hemminger Bäder GmbH, Jürgen Neumann (links) und Achim Pönack, im Arnumer Freibad.Foto: Tobias Lehmann
Hemmingen. Viele Bäder in der Region Hannover sind personell chronisch unterbesetzt. Einige Einrichtungen, wie das Naturbad Hainholz, haben Probleme, überhaupt zu öffnen. Dieser Trend geht auch an den drei Bädern im Stadtgebiet Hemmingen nicht vorbei.

Jürgen Neumann, der gemeinsam mit Achim Pönack das Strandbad in Hemmingen-Westerfeld und das Freibad Arnum leitet, seufzt schwer, wenn er auf das Thema angesprochen wird. „Bis jetzt kriegen wir unsere beiden Bäder immer noch irgendwie geöffnet. Doch einfach ist es manchmal nicht“, sagt er.

Benötigt werden Personal für die Kassen und Aufsichtspersonen für den Badebetrieb. Kassenpersonal wird ab 16 Jahren eingestellt, die Aufsichtspersonen müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Aktuell gibt es 14 Aufsichtspersonen für beide Bäder. „Das mag dem ersten Eindruck nach vielleicht viel klingen. Doch es stehen auch nicht immer alle zur Verfügung“, sagt Neumann.

Die meisten Aufsichtspersonen sind Studenten, die sich mit den 556-Euro-Jobs ihre Kasse ein wenig aufbessern. „Einige davon bleiben uns auch während des gesamten Studiums über einige Jahre erhalten“, sagt Neumann. Voraussetzung für den Job ist die Prüfung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Silber und ein absolvierter Erste-Hilfe-Kurs. Neumann stellt in Aussicht, dass die gemeinnützige Hemminger Bäder GmbH gegebenenfalls die Kosten für die Prüfung und den Erste-Hilfe-Kurs übernimmt. „Wenn wir sehen, dass jemand gut schwimmen kann, sprechen wir Leute manchmal direkt an.“

Zu den Aufgaben der Ordnungskräfte gehört es unter anderem, für einen geordneten Betrieb zu sorgen. So müssen sich die mitunter gerade erst 18-Jährigen gegenüber den Gästen durchsetzen können, ohne dabei unfreundlich zu werden. „Das kriegen unsere jungen Aufsichtskräfte wirklich gut hin“, lobt Neumann seine Mitarbeitenden.

Auch in dem von der Stadt betriebenen Büntebad in Hemmingen-Westerfeld ist die personelle Situation eng. „Die Suche nach qualifiziertem Fachpersonal stellt eine Herausforderung dar“, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage dieser Redaktion mit. In dem Hallenbad werden mindestens vier Aufsichten benötigt, um den Betrieb während der regulären Öffnungszeiten zu gewährleisten. Fünf stehen aktuell zur Verfügung.

Das Bad hat bereits mehrere Alternativen zur Überbrückung geprüft, falls die personelle Situation wieder enger werden sollte. So könnten die Öffnungszeiten auf bestimmte Kernzeiten reduziert werden. Möglich seien auch die Kooperation mit anderen Einrichtungen, der Einsatz externer Fachkräfte und die verstärkte Nutzung von Aushilfen. Zurzeit sollen diese Wege allerdings nicht notwendig sein. Die Probleme bei der Personalgewinnung haben nach Einschätzung der Stadt mehrere Ursachen. Dazu zählten unter anderem der allgemeine Fachkräftemangel, der demografische Wandel und die begrenzte Bekanntheit des Berufsbilds eines Fachangestellten für Bäderbetriebe. Hinzu kommen die besonderen Anforderungen wie körperliche Fitness, technisches Verständnis und hohe Verantwortung.

Druckansicht