Im Aqualaatzium gehört der Auszubildende zum Team der Badeaufsicht und betreut neben Schwimmlernkursen auch das Babyschwimmen und Aquafit-Kurse. „Das macht total Spaß“, sagt er – die Ausbildung sei aber noch wesentlich umfassender. „Wir werden auch im Bereich Besucher- und Öffentlichkeitsarbeit ausgebildet.“ Gesundheitslehre, Politik und Bäderrecht stünden ebenfalls auf dem Lehrplan.
Zudem pflegen und warten die Fachangestellten die bädertechnischen Anlagen und überprüfen die Wasserqualität. Auch für Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten sowie sämtliche sicherheitstechnischen Abläufe im Bad sind die Fachangestellten zuständig.
Schrödter ist deshalb auch abseits der Becken im Einsatz. Etwa im Keller, in dem sich die Schaltzentrale für die Gebäudeleittechnik mit einem geordneten Dickicht aus Rohren befindet. Wie die Siebe der sogenannten Haar- und Faserfänger gereinigt werden, lernt Schrödter im Rahmen seiner Ausbildung. Damit das Wasser, das sich in den Leitungen angesammelt hat, nicht gleich auf dem Kellerfußboden fließt, muss er die Anlage außer Betrieb nehmen und mehrere Schieber schließen.
Bei der Gesamtzahl von zehn Becken – vom Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich über Whirlpools und Außenbereich bis zum Saunabecken – könne dies einige Zeit dauern, sagt der 19-Jährige. Auch die Salzbestände für die Wasserenthärtungsanlage hat er im Keller im Blick. In der Schwimmhalle überprüft er zudem regelmäßig Wasserqualität und Chlorgehalt.Dass sich der Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe stark verändert hat, erläutert Geschäftsführer Carsten Otte: Einst waren Bohren, Feilen und Drehen Teil der Ausbildung, mittlerweile aber sei die Technik so komplex, dass größere Arbeiten von Fachfirmen ausgeführt würden. „Das kann man in der Ausbildung gar nicht mehr unterbringen“, sagte Otte. Kleinere technische Arbeiten erledigten die Angestellten aber weiterhin selbst.
Was Schrödter an seinem Job besonders mag: Er darf während der Arbeit selbst schwimmen. Schließlich muss der 19-Jährige im Notfall Menschen aus dem Wasser retten und Erste Hilfe leisten. Technisches Schwimmen, Streckentauchen, Schwimmen mit Kleidung und Menschen im Wasser abzuschleppen seien Bestandteil der Abschlussprüfung.
Was ihm hingegen nicht ganz so gut gefällt? „Fensterputzen oder den Schwimmmeisterraum sauber machen mag ich nicht so“, sagt Schrödter lachend, „aber das gehört nun mal dazu.“ Hin und wieder müsse er sogar Enten verjagen, die am Naturbadesee brüten wollen. Die Arbeit im Schichtbetrieb – das Aqualaatzium ist teils von 7 bis 22 Uhr geöffnet – sieht er ebenfalls entspannt; Die Einsatzzeiten ließen sich langfristig planen, bei Bedarf seien Dienste zu tauschen.
Im ersten Lehrjahr verdienten Azubis im Aqualaatzium rund 1043 Euro pro Monat, sagt Otte. Bis zum dritten Lehrjahr steige dies auf monatlich rund 1140 Euro. Die Vergütung ausgelernter Schwimmmeister lehne sich in der Regel an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) an, so der Geschäftsführer weiter. Das Bruttoeinstiegsgehalt von Bademeistern liegt – je nach Entgeltgruppe – bei etwa 2700 Euro. Bei Betrieben, die nicht nach Tarif bezahlen, ist es üblicherweise etwas niedriger, mitunter aber auch mehr. Das Aqualaatzium zahlt Berufseinsteigern laut Otte sogar rund 3200 Euro. Je nach übertragenen Aufgaben und Qualifikation könne das Monatsgehalt auf mehr als 4000 Euro brutto steigen.
Im August beginnt ein neues Lehrjahr im Aqualaatzium. Aktuell ist der Ausbildungsplatz zum Fachangestellten für Bäderbetriebe noch unbesetzt – Bewerber sind willkommen. Zudem sucht das Bad vorsorglich einen erfahrenen Fachangestellten, der dort die Führungsposition eines in Ruhestand gehenden Mitarbeiters übernehmen soll.