Tempo 30 auf Dorfstraße:
Braucht es mehr Schilder?
Nicht alle halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.Messungen sollen noch bis Ende Juni laufen.

Tempo 30 auf der Dorfstraße: Der Verkehr strömt – und die Daten auch.Foto: Torsten Lippelt
Hemmingen. Seit knapp einem halben Jahr gilt auf der Dorfstraße in Hemmingen-Westerfeld Tempo 30. Doch nicht alle halten sich daran. So nehmen es Anlieger und Anliegerinnen wie Kerstin Ossevorth, Betreiberin des Alten Schulhauses, und Klaus Grupe, Leiter des Kulturzentrums bauhof, wahr.

Kerstin Ossevorth hatte das Versuchsprojekt der Region Hannover zu Beginn noch gelobt. Heute stellt sie jedoch fest: „Kaum jemand hält sich an das Tempo.“ Sie räumt ein, dass auch sie selbst dort manchmal noch zu schnell unterwegs ist. „Es ist einfach eine Straße, durch die schnell gefahren wird. Möglicherweise übersehen einige Fahrer auch die Schilder“, sagt sie.

Klaus Grupe hat eine ähnliche Vermutung. „Eigentlich sollte ein Schild für jeden Streckenabschnitt reichen. Aber eine Tempobegrenzung wird eher wahrgenommen, wenn sie mehrfach auf Schildern zu sehen ist“, sagt Grupe. Die Straße rege viele Autofahrer zum Rasen an. „Wer aus Richtung Wülfel kommt und dann sieht, dass die Ampel an der Kreuzung zur Weetzener Landstraße gerade grün ist, gibt dann noch einmal schnell Gas“, hat er beobachtet.

Die Dorfstraße ist die Kreisstraße 221. Die Region Hannover erfasst in diesem Bereich der Ortsdurchfahrt noch bis Ende Juni etliche Daten. Regionssprecher Christoph Borschel teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit, dass die Daten erst im Anschluss an die Messungen ausgewertet werden. Dafür sollen sie auch mit den Daten vergleichen werden, die die Region vor der Einführung der Tempo-30-Zone im November 2024 erhoben hat. „Wir gehen davon aus, dass die Daten im Herbst vorliegen. Dann werden wir auch entsprechend darüber informieren“, sagte Borschel.

Insgesamt prüft die Region gerade auf 22 Straßen in den Kommunen, wie eine Tempo-30-Zone angenommen wird. Das Projekt soll zunächst für ein Jahr laufen. Geprüft werden unter anderem Auswirkungen auf Lärm, die Luftverschmutzung und die Verkehrssicherheit. Auf den betreffenden Straßen, also auch der Dorfstraße, werden mithilfe eines Seitenradarmessgerätes die Verkehrsstärken nach Fahrzeugtyp, die Geschwindigkeit und der Lärm ermittelt.

Zusätzlich werden mit der Technischen Universität Braunschweig Daten mittels GPS-Sensoren erfasst, die weitere Erkenntnisse zum Geschwindigkeitsverhalten geben sollen.

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