Diese Schülerin will ihre Ruhe haben, hat sie mir noch gesagt. Und ich frage mich, warum ich das alles gar nicht so anstrengend finde.
Ich denke über mich selbst nach. Ich bedenke, wer ich bin, woher ich komme, wem ich dankbar bin und wohin ich heute gehen will – das mache ich immer wieder in meinem Morgengebet. Für mich ist das nicht anstrengend. Für mich ist das ein Ruhepol, eine Kraftquelle. Denn mir wird dabei immer wieder klar: Ich verdanke mich nicht mir selbst. Ich kann etwas dazutun. Doch geboren hat mich meine Mutter, aufgezogen haben mich meine Eltern und Gott hat mich von Anfang an gesegnet!Wie gern möchte ich der Schülerin dieses ruhige Gefühl mitgeben: Du bist auch ein geliebtes Kind Gottes. Vielleicht kommt der Tag, an dem sie es nicht mehr anstrengend findet. Menschen brauchen manchmal etwas länger um etwas zu begreifen. Oder wie war das damals bei den Jüngern Jesu an Pfingsten? Die mussten erst durch brausende Winde, Feuerzungen und Sprachverwirrungen geweckt werden, um die Botschaft des Geistes Gottes weiterzugeben.
Ich freu mich darauf, wenn ich in den nächsten Wochen Kinder taufen darf. Und denen sagen wir dann alle: Du bist ein geliebtes Kind Gottes- dich hat Gott schon jetzt lieb!
Wibke Lonkwitz,
Berufsschulpastorin
BBS Springe