Der sogenannte Bereich Hannover-Süd erstreckt sich insgesamt über etwa 360 Quadratkilometer. Die nördliche Grenze verläuft von Giesen im Landkreis Hildesheim fast bis Bad Münder. Diese Linie führt genau durch Schulenburg. Der Bereich südlich des Pattenser Ortsteils inklusive des Marienbergs mit dem Schloss Marienburg liegen in diesem Gebiet. Im Süden bilden etwa Salzhemmendorf und Gronau die Grenze.
■ Wo darf noch nach LithiumDie Erlaubnisfelder verteilen sich über ganz Niedersachsen und reichen vom Emsland bis nach Hildesheim. Insgesamt sind es laut LBEG inzwischen 25 Gebiete. Anfang des Jahres 2024 waren es lediglich zwei. In der Region Hannover befindet sich mit „Husum I“ ein weiteres Gebiet in den Kommunen Neustadt und Wunstorf. Gleich mehrere Gebiete fallen in die Landkreise Rotenburg (Wümme), Oldenburg, Heidekreis, Nienburg und Diepholz. Derzeit nimmt die Gesamtfläche der 25 Erlaubnisfelder, die neben Esso an fünf weitere Unternehmen und Institutionen vergeben sind, rund 9500 Quadratkilometer ein. Das entspricht einem Fünftel der Fläche Niedersachsens.
■ Was darf EssoNein. Und auch in anderen Gebieten des Bundeslandes, für die das LBEG die Genehmigungen erteilt hat, ist dies laut der Behörde nicht zu erwarten. „Aufwendige Bergwerke oder gar die Anlage von Salzseen und die Belastung von Grundwasser, wie sie von anderen Kontinenten bekannt sind, sind in Niedersachsen nicht geplant“, sagt Bruns.
■ Wie läuft die SucheDie möglichen Lithium-Vorkommen sollen im sogenannten Bohrlochbergbau abgebaut werden. Bruns erklärt: So wie bei der aktiven Erdgasförderung, die in ähnlichen geologischen Schichten in 3000 bis 5000 Meter Tiefe geschieht, werde es an der Oberfläche nur kleinräumige Anlagen geben. In diesen solle in einem Kreislaufsystem tiefes Thermalwasser zutage gefördert werden. Das Lithium werde in diesem Verfahren abgeschieden, das Wasser wieder zurück in die ursprünglichen Schichten gepumpt.
■ In welchem ZeitraumDie Erlaubnis ist zunächst jeweils auf fünf Jahre befristet. Für das Gebiet in und um Pattensen läuft diese Frist zum 30. April 2030 ab. Für die bereits zuvor genehmigten Flächen endet die Genehmigung entsprechend früher.
■ Wofür wird LithiumDer auch als „weißes Gold“ der Elektroindustrie bezeichnete Rohstoff kommt in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Er ist Hauptbestandteil von Akkus für Smartphones, Laptops, aber auch für Elektroautos. Lithium wird auch in der Medizin als Medikament zur Behandlung bipolarer Störungen eingesetzt. Lithiumcarbonat trägt dazu bei, dass sich Glas besser verarbeiten lässt und widerstandsfähiger wird.