Doch sie sind nicht die einzigen, die gerne in die Dreizimmer-Wohnung im Erdgeschoss des Fachwerkhauses ziehen würden. Die Liste der Interessenten ist lang. „Wir haben auf unser Online-Inserat 25 Anfragen bekommen“, sagt Stefan Adam von der Bürgerstiftung Hannover, die das dreigeschossige L-förmige Gebäude auf dem Gelände des früheren Gemeindehauses von St. Marien errichtet hat. „Zehn von den Bewerbern haben wir zu einem Besichtigungstermin eingeladen.“
Sechs der sieben Wohnungen sind bereits vermietet – und auch die letzte freie Dreizimmer-Wohnung war eigentlich schon vergeben. „Die Interessenten sind aber wieder abgesprungen“, sagt Adam. Auch für die anderen Wohnungen sei die Nachfrage groß gewesen. „Wir hatten 80 Interessierte, die meisten davon aus Laatzen.“
Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner sucht sich die Bürgerstiftung ganz genau aus. „Das Wichtigste ist, dass sie die Miete zahlen können und hier reinpassen“, sagt Adam. Nach Vorlage von Einkommensnachweisen und Schufa-Auskunft berieten mindestens zwei Mitglieder der Bürgerstiftung darüber, welche Mietinteressenten eine Zusage bekommen.
„Wir haben uns für einen guten Mix aus älteren und jüngeren Menschen entschieden“, sagt Ina Mähl von der Bürgerstiftung. So zögen unter anderem eine Mutter mit zwei Kindern, eine alleinstehende Dame und ein Pärchen ein.
Da das Fachwerkhaus über keinen Aufzug verfügt, sind die vier kleineren Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen im Erdgeschoss vor allem für ältere Menschen vorgesehen. Die drei oberen Wohnungen, die zwischen 85 und 114 Quadratmeter groß sind und sich teilweise noch bis ins Dachgeschoss erstrecken, sind hauptsächlich für Familien gedacht.
Der Mietpreis liegt bei 13 Euro pro Quadratmeter bei den größeren und bei 14 Euro bei den kleineren Wohnungen. Die Miete für die noch freie Dreizimmer-Wohnung liegt bei 839 Euro. Hinzu kommen 60 Euro für einen Stellplatz sowie Kosten für Strom und Telekommunikation. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe. Außerdem gibt es eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Am 1. August sollen die Wohnungen planmäßig bezogen werden. „Wir sind genau im Zeitplan“, freut sich Mähl. Bei den Bauarbeiten habe es keine Verzögerung gegeben. Der einzige unvorhergesehene Zwischenfall sei der Brand im Januar 2024 gewesen, bei dem das frühere Gemeindehaus auf dem Gelände zerstört wurde. Dieses sollte ohnehin abgerissen werden. „Nun steht auch die Ursache für den Brand fest“, sagt Mähl. „Auslöser war ein defekter Generator, den das von uns beauftragte Abrissunternehmen dort bereits aufgestellt hatte.“
Bis zum Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner müssen noch die Sanitäranlagen eingebaut sowie Strom- und Glasfaserkabel verlegt werden. „Bei der Gestaltung der Außenanlage sollen die Mieterinnen und Mieter dann mit einbezogen werden“, kündigt Mähl an. Vielleicht haben Corvin Arzberger und Tamara Menneking ja Glück und können dann auch ein Wörtchen mitreden.