Rathaus ist erst nach 2028 barrierefrei erreichbar
Stadtbahnhaltestelle am neuen Standort hat keinen Hochbahnsteig, doch die Planungen dafür haben begonnen

Ist noch nicht barrierefrei: Stadtbahn-Haltestelle Park der Sinne.Foto: Johannes Dorndorf
Laatzen. Bis Ende 2026 will die Laatzener Stadtverwaltung in das Verwaltungsgebäude an der Gutenbergstraße in Laatzen-Mitte umziehen. Der Standort hat jedoch einen Nachteil: Er ist nicht barrierefrei per Stadtbahn erreichbar. Doch es gibt bereits Bestrebungen, dies zu ändern.

Bis vor einem Jahr hieß es noch, dass die Stadtbahnhaltestelle Park der Sinne, die dem neuen Rathaus-Standort am nächsten liegt, auf absehbare Zeit keinen Hochbahnsteig bekommt. Dies hängt auch mit einer Besonderheit der Linie 1 zusammen: Seit Jahren ringen die Region Hannover und der Landkreis Hildesheim darum, wer die Hochbahnsteige auf Landkreis-Gebiet finanziert. Bei der Region galt es deshalb als gesetzt, dass die Linie 1 die letzte ist, die barrierefrei wird, die Rede war von den 2030er-Jahren.

Zumindest beim Park der Sinne könnte es allerdings etwas schneller gehen. Im Mai 2024 hatte die Region Überlegungen bestätigt, den Umbau der Haltestelle vorzuziehen. Zwischenzeitlich schien die Haushaltsdiskussion auf Regionsebene das Projekt allerdings zum Erliegen zu bringen, so beschreibt Laatzens Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) einen Zwischenstand.

Stattdessen gab es in den vergangenen Wochen Vermessungen im Bereich der Haltestelle. „Sie dienen als Grundlage für die Entwurfsplanung, die aktuell vorbereitet wird“, bestätigt Regionssprecher Philipp Westphal. Ziel sei es, im Jahr 2028 mit den Bauarbeiten für den neuen Bahnsteig zu beginnen – vorausgesetzt, dass die erforderlichen politischen Beschlüsse und Genehmigungen entsprechend ausfallen. Geht man von den Bauzeiten vergangener Projekte aus, dürfte wohl nicht vor 2029 mit einer Eröffnung zu rechnen sein.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, zunächst eine Vorzugsvariante festzulegen und dann in der zweiten Jahreshälfte den Entwurf bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr einzureichen, sodass 2026 die Planfeststellung erfolgen könnte. Auch müsse die Politik noch über Planfeststellung und Bau beschließen.

Wie lange die eigentlichen Bauarbeiten dauern und wie teuer das Projekt wird, ist laut Region angesichts des frühen Planungsstandes noch nicht bezifferbar. Die Haltestelle sei eine von sechs auf der Stadtbahnlinie 1 bis Laatzen-Mitte, die noch nicht barrierefrei ausgebaut sind. Dazu zählen in Hannover die Windausstraße, Kabelkamp, Alter Flughafen, Berliner Platz und die Langenhagener Angerstraße. Im südlichen Laatzener Stadtgebiet fehlen zudem noch die Gleidinger Haltepunkte Thorstraße und Am Leinkamp.

Der Rathaus-Beschluss hat nach Regionsangaben keinen Einfluss auf die Terminpläne der Region: Es gehe um das langfristige Ziel, das komplette Üstra-Netz mit Hochbahnsteigen auszustatten, was auch technische Vorteile biete. So können die Stadtbahnen vom Typ TW3000 die Haltepunkte ohne Hochbahnsteig nicht anfahren, weil sie im Gegensatz zum TW2000 und TW6000 über keine Klapptrittstufen verfügen. Würde die Haltestelle Park der Sinne umgebaut, könnten die TW3000-Züge zumindest als sogenannte Kurzläuferbahnen, die nur bis Laatzen-Mitte fahren, dort halten.

In Laatzen stehen unterdessen zunächst einmal Gleisarbeiten bevor. Mitte Juni will die Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (Infra) mit der turnusmäßigen Erneuerung der Stadtbahngleise auf der Hildesheimer Straße beginnen. Los geht es zwischen den Einmündungen Am Brabrinke in Wülfel und Birkenstraße in Alt-Laatzen. Im Anschluss geht es Mitte September auf der Erich-Panitz-Straße zwischen Hildesheimer Straße und Karlsruher Straße weiter, in dem Abschnitt liegt auch die Haltestelle Park der Sinne. 2026 sollen dann die übrigen Alt-Laatzener Gleise folgen.

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